Helden im "Wilden Osten"

30.08.2016, 15:52 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ausstellung zu den frühen 1990er Jahren im Bergarchiv Freiberg

Bis zum 23. Oktober ist im Ausstellungsfoyer des Bergarchivs Freiberg die Wanderausstellung „Helden im Wilden Osten“ der Leipziger Agentur „Zeitläufer“ zu sehen. Thematisiert werden die 1990er Jahre in Ostdeutschland.

Die Friedliche Revolution brachte im Herbst 1989 das SED-Regime in der DDR zu Fall. Schon im Jahr darauf wurde die Deutsche Einheit möglich. Der Eiserne Vorhang, der Europa fast 50 Jahre lang geteilt hatte, war Vergangenheit. Für eine kurze Phase in der Geschichte wurde Ostdeutschland nun der „Wilde Osten“: Ein Land, in dem alles möglich schien. Der Umbruch brachte eine Aufbruchstimmung, Hoffnung und Begeisterung für eine selbstbestimmte Zukunft. Er brachte aber auch ernüchternde Momente, Angst vor dem Ungewissen und neue Anforderungen an den Einzelnen. Mit der neu gewonnenen Freiheit kam eine beispiellose Neuordnung der Verhältnisse. Während die Gesellschaft sich rasant veränderte, mussten die Menschen ihren Platz in dieser Gesellschaft finden.

Millionen von Menschen haben gemeinsam eine bis heute bestehende demokratische Gesellschaftsordnung geschaffen und sich selbst dabei neu erfunden. Sie sind daher nicht nur die Helden der Friedlichen Revolution, sie sind auch die Helden des Wilden Ostens. Doch wie wild war der Osten in den 1990er Jahren wirklich? Inwieweit waren die Menschen, die diese Zeit gemeistert haben, Heldinnen und Helden? Die Ausstellung zeigt den neuen Alltag zwischen Goldrausch und Arbeitslosigkeit, Selbstbestimmung und Existenzangst.

Ohne Archive wäre eine Dokumentation und historische Aufarbeitung dieser „wilden Zeiten“ kaum möglich. Sehr aussagekräftige Archivalien befinden sich unter anderem in den Staatsarchiven. Für Sachsen betrifft dies das Sächsische Staatsarchiv mit seinen Abteilungen in Dresden, Chemnitz, Freiberg und Leipzig. Das Bergarchiv Freiberg, das Spezialarchiv für die Unterlagen der Behörden des Berg- und Hüttenwesens und der Montanindustrie auf dem Gebiet des Freistaates Sachsen, hat zahlreiche Quellen zum Thema zu bieten. Die Bestände dokumentieren in umfassender Weise nicht nur die wirtschaftlichen Verhältnisse der Betriebe und Einrichtungen, die Verhandlungen mit der Treuhandanstalt und die Auflösungs- und Umprofilierungsphasen, sondern oft auch den damit einhergehenden Wandel der sozialen Rahmenbedingungen.

Viele der Unterlagen bedürfen der archivischen Erschließung, um sie für eine Auswertung nutzbar zu machen. Ein Teil Archivalien unterliegt allerdings noch den archivischen Schutzfristen und ist derzeit entweder gesperrt oder erst nach einem Schutzfristverkürzungsverfahren zugänglich.

Die Ausstellung ist Mo.-Fr. von 10:00 – 17:00 Uhr geöffnet, Sa. und So. von 10:00 – 18:00 Uhr.

Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Sächsisches Staatsarchiv
Bergarchiv Freiberg
Schlossplatz 4
09599 Freiberg
Tel. 03731/394610
www.archiv.sachsen.de


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Sächsisches Staatsarchiv

Pressesprecherin Direktorin Dr. Andrea Wettmann
Telefon: +49 351 89 219 701
Telefax: +49 351 89 219 709
E-Mail: poststelle@sta.smi.sachsen.de
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