Sozialministerium unterstützt »Soziale Kümmerer«

19.06.2016, 09:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Netzwerker für mehr inklusive Sozialräume

»Unser Ziel ist, dass sich alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, selbstbestimmt in allen öffentlichen Räumen ohne Hilfe und ohne Voranmeldung bewegen können. Dazu müssen wir noch mehr Barrieren abbauen und bedarfsgerechte Unterstützungsangebote ausgebaut werden«, erklärte die sächsische Sozialministerin Barbara Klepsch. »Mit dem ‚Sozialen Kümmerer‘ schaffen wir eine Vertrauensperson, die direkte und unbürokratische Hilfe vor Ort geben kann.«

Partner bei diesem Projekt ist der Verband der Sächsischen Wohnungsgenossenschaften. Das Staatsministerium fördert das Projekt der »Sozialen Kümmerer« dieses Jahr an fünf Standorten in Sachsen mit insgesamt bis zu 135.000 Euro.

Die Sozialen Kümmerer sind Ansprechpartner, die allen Bewohnern eines Quartieres bzw. Sozialraumes zur Verfügung stehen und bei Bedarf Hilfe- und Handlungsketten initiieren. Durch gezielte Informationsvermittlung an Dienstleister im Sozial- und Gesundheitsbereich sowie der Einbindung von ehrenamtlichem Engagement kann so das Leben in der eigenen Häuslichkeit unterstützt werden.

»Mit den Pilotprojekten ‚Sozialer Kümmerer‘ in sächsischen Städten und im ländlichen Raum erproben wir die Realisierbarkeit dieser ‚Netzwerker‘. Im Fokus haben wir dabei insbesondere ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Diese haben häufig einen besonderen Hilfebedarf. Unser Ziel ist es, alle bei ihrem gleichberechtigten Zugang zu öffentlichen und sozialen Räumen im Sinne der sozialen Teilhabe zu unterstützen«, ergänzte die Ministerin.

Der Netzwerkansatz bedeutet dabei entsprechend mit Fachpartnern lokal zu arbeiten, um den Zugang zu gemeindenahen Dienstleistungen oder anderen gemeindenahen Unterstützungsdiensten sicherzustellen. Hierbei wird im Bedarfsfall dann ebenfalls die Herausforderung der baulichen Barrieren betrachtet. Hierbei werden bei Bedarf Wohnungen qualitativ geprüft und Lösungsmöglichkeiten gesucht, um bestehende Barrieren abzubauen.

Pilotprojekte zum Sozialen Kümmerer gibt es in

  • Chemnitz (Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG)
  • Schneeberg (Schneeberger WOHNUNGS-Genossenschaft eG)
  • Döbeln (Wohnungsgenossenschaft »Fortschritt« Döbeln eG)
  • Dresden (Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG) und
  • Werdau(Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Werdau eG)

Zur Information:
Die Sächsische Staatsregierung erarbeitet unter Federführung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz ihren Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Der Aktionsplan soll 2017 in Kraft treten.

Mit einleitenden und sensibilisierenden Maßnahmen sowie Pilotprojekten wird schon in diesem Jahr die Erarbeitung des Aktionsplanes zur UN-BRK begleitet. Die Schaffung inklusiver Sozialräume ist eines der Ziele, dass das Sozialministerium im Rahmen der Erarbeitung des Aktionsplanes gesetzt hat. Ein inklusiver Sozialraum ist ein barrierefreies Lebensumfeld, das alle Menschen selbstbestimmt gemeinsam nutzen und mitgestalten können. Dabei ist es gleich, ob es sich um Menschen mit und ohne Behinderungen oder alte und junge Menschen handelt.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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