Wissenschaftsministerium unterstützt wissenschaftliches Netzwerk zur Erforschung der Integration von Flüchtlingen, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus in Sachsen
07.06.2016, 10:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT) wird ein Forschungsnetzwerk Integrations-, Fremdenfeindlichkeits- und Rechtsextremismusforschung in Sachsen (IFRiS) etabliert. In dem in dieser Form bisher einmaligen Verbund kooperieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des HAIT sowie der Universitäten Dresden, Chemnitz und Leipzig.
Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Die Flüchtlingsforschung in Deutschland ist noch lückenhaft, deshalb brauchen wir dringend Erkenntnisse, wie Integration gelingen kann. Ich begrüße das Ziel des Projektes, Forscherinnen und Forscher sächsischer Universitäten und Forschungsinstitutionen zu Fragen wie Integration von Flüchtlingen, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus in ein interdisziplinäres Netzwerk einzubinden. So können Forschungsaktivitäten gebündelt und langfristig gemeinsame Projekte entwickelt werden.“
Entsprechend des regulären Förderverfahrens erfolgte zunächst eine externe wissenschaftliche Begutachtung des Konzepts, welche insgesamt mit dem Urteil „sehr befürwortet“ abgeschlossen wurde. Das Wissenschaftsministerium unterstützt das Vorhaben in Form einer Anschubfinanzierung bis Ende 2016 mit ca. 60.000 Euro.
Ansprechpartner für das Projekt sind: PD Dr. Oliver Decker, Universität Leipzig, PD Dr. Steffen Kailitz, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, Prof. Dr. Gert Pickel, Universität Leipzig, Prof. Dr. Antje Röder, TU Chemnitz sowie PD Dr. Julia Schulze Wessel, TU Dresden.
Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst fördert außerdem den Aufbau eines Zentrums für Integrationsstudien (ZfI) an der TU Dresden. Die Einrichtung arbeitet seit April 2016 und erforscht die Anforderungen an Sprache, Kultur und soziale Praxis für eine erfolgreiche Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Zentrum will aus den gewonnenen Erkenntnissen konkrete Instrumente wie forschungsgestützte Integrationskurse, Zertifikate der politischen Bildung und interkulturellen Pädagogik ableiten.