Kunstministerin Stange besucht Uraufführung von Schülertheaterprojekt zum Genozid an den Armeniern
26.04.2016, 09:50 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Medieneinladung
Sachsens Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange besucht am Freitag die Uraufführung des Schülertheaterprojekts „Die vierzig Tage des Musa Dagh“, das im Rahmenprogramm des Konzertprojekts „aghet – agit“ der Dresdner Sinfoniker inszeniert und aufgeführt wird. Mit „aghet – agit“ thematisieren die Sinfoniker mit Musikern aus Armenien, der Türkei und Deutschland den Genozid an den Armeniern im Jahr 1915 und wollen ein Zeichen der Versöhnung zwischen den Völkern setzen. In dem Theaterprojekt beschäftigen sich 60 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Dresden-Plauen und des Vitzthum-Gymnasiums unter der Leitung des Regisseurs und Schauspielers Tom Quaas mit einer Dramatisierung dieses historischen Stoffes. Die jungen Theaterspieler wollen unter musikalischer Mitwirkung der Dresdner Sinfoniker die hochaktuellen Themen von Franz Werfels Roman wie Rassismus, Vertreibung und ethnische Säuberung einem jüngeren Publikum künstlerisch aufbereiten. Die Türkei hatte bei der EU-Kommission gegen das Projekt der Dresdner Sinfoniker interveniert.
Zur Uraufführung sind Sie herzlich eingeladen:
29. April 2016, 19 Uhr
HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden
Karl-Liebknecht-Str. 56, 01109 Dresden
Kunstministerin Stange hatte zur Intervention der Türkei gegen die EU-Förderung für das Konzertprojekt erklärt: „Ich unterstütze das Projekt der Dresdner Sinfoniker und warne vor einer Einflussnahme der Türkei. Ich weise die Versuche, die Meinungs- und Kunstfreiheit zu beschränken, zurück und bin stolz, dass sich die Kulturstiftung Sachsens zur Förderung dieses einzigartigen und länderübergreifenden Konzertprojekts entschieden hat. Ich freue mich auf die Uraufführung des Theaterprojekts. Es ist wichtig, dass sich Schüler diesem Thema künstlerisch widmen. Und es ist auch selbstverständlich, dass die Sinfoniker mit ihren Musikern aus Deutschland, Armenien und der Türkei den Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren musikalisch thematisieren. Mit dem Konzertprojekt wollen die Musiker des Verbrechens gedenken und zwischen den Völkern versöhnen. Dies ist der richtige Weg, mit der Geschichte umzugehen. Ein Verschweigen würde die schrecklichen Ereignisse nachträglich legitimieren. Das gemeinsame Musizieren der Künstler aus Deutschland, der Türkei und Armenien zeigt, dass nicht Vergessen und Verbote, sondern nur ein Miteinander der Menschen das Leid und die Wunden heilen können, die damals verursacht wurden."
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