Universität Leipzig und die Ohio University starten ersten gemeinsamen Studiengang im Fach Kommunikationswissenschaft

10.12.2015, 13:57 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ministerin Stange: „Kontakt ins Ausland muss strategisches Ziel der Hochschulen sein“

Der erste gemeinsame Studiengang im Fach Kommunikationswissenschaft zwischen einer deutschen und einer US-amerikanischen Universität ist im Wintersemester an der Universität Leipzig und der Ohio University in Athens gestartet. Auf beiden Seiten begannen je fünf Studierende zunächst an ihrer Heimatuniversität den Double-Degree Masterstudiengang „Global Mass Communication / Journalism“. Im dritten Fachsemester wechseln sie an die Partneruniversität. Der Studiengang wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert.

Der forschungsorientierte Studiengang richtet sich an erstklassige Absolventen kommunikations- und medienwissenschaftlicher Erststudiengänge und ermöglicht es, Theorien, Methoden und Forschungsfelder des Faches unter dem spezifischen Fokus der Medienstrukturen sowie der Medienkultur der USA zu vertiefen. Die Stärken beider Projektpartner werden verknüpft. Die Studierenden profitieren davon beiderseits. Das Institut für Kommunikationswissenschaften, an welchem mephisto 97.6 – das Lokalradio der Universität Leipzig – angegliedert ist, bietet für die amerikanischen Studierenden die optimale Ergänzung ihres praxisorientierten Studiengangs. In Athens/Ohio wiederum erwerben die Studierenden durch die Nutzung von Laboren forschungspraktische Fähigkeiten, die sie in dieser Qualität in Deutschland nicht erwerben können. Des weiteren bietet die Implementierung des Studienganges die Möglichkeit, unter Einhaltung der Regelstudienzeit einen geförderten Studienaufenthalt im Ausland in das Studienprogramm zu integrieren.

Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange erklärt zu dieser Kooperation: „Ich begrüße es sehr, dass Sachsens Hochschulen internationaler werden, den Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern intensivieren. Der Kontakt ins Ausland sollte nicht nur von der persönlichen Motivation einzelner Professoren abhängen, sondern als strategisches Ziel der Hochschule institutionell verankert werden. Der über Ländergrenzen hinausgehende akademische und wissenschaftliche Diskurs fördert auch die interkulturellen Kompetenzen. Zukünftige Fach- und Führungskräfte können auf diese Weise frühzeitig internationale Erfahrungen sammeln. Dies kommt auch der sächsischen Wirtschaft zugute, da dies die Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Unternehmen stärkt, indem Netzwerke entstehen und neue Märkte erschlossen werden.“

Die Ohio University in Athens war die erste ausländische Partnerhochschule der Universität Leipzig nach der Wiedervereinigung. Die Gründung und der Aufbau von Mephisto 97.6, dem Lokalradio der Universität Leipzig, wurde maßgeblich durch Kollegen aus Athens angestoßen und anfangs finanziert. Seit 2000 existiert zusätzlich die Kooperation im Rahmen des „Ohio – Leipzig European Study Center“ (OLEC). Annähernd 1000 Studierende und Lehrende nahmen insgesamt am Austausch zwischen beiden Hochschulen teil. Um diesen zu erleichtern, stellte die Ohio University vom Quarter-Rhythmus zum deutschen Semester-System um. So wurde das Projekt eines gemeinsamen Studienganges erst ermöglicht. In gemeinsamen Forschungsprojekten haben Dozenten beider Universitäten und Institute zusammengearbeitet - so beim Projekt „Digitale Leuchttürme" oder zur „Medienberichterstattung über Fracking". Kontinuierlich existiert seit 1995 die Lehr- und Forschungskooperation auf der Ebene gemeinsamer E-Learning Seminare mit weiteren Abteilungen sowie gemeinsamer Publikationen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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