Neue Jüdische Kammerphilharmonie Dresden in Israel
03.11.2015, 10:49 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
24 Musiker als Botschafter für Sachsen
Dresden (3. November 2015) - Die Neue Jüdische Kammerphilharmonie Dresden (NJK) reist am 9. November erstmals nach Israel. Konzerte finden am 10. November im Jerusalem Music Center und am 12. November im Israel Conservatory in Tel Aviv statt. Der Chef der Staatskanzlei, Dr. Fritz Jaeckel, betonte hierzu: „Die Neue Jüdische Kammerphilharmonie leistet mit diesen Konzerten einen wichtigen Beitrag als Botschafter für ein lebendiges, vielfältiges und weltoffenes Kulturleben in Sachsen. Die Pflege dieser besonderen Tradition der vergessenen jüdischen Musik ist in dieser Form ein Alleinstellungsmerkmal.“
Das 2007 gegründete Ensemble hat es sich zum Anliegen gemacht, Werke von Komponisten jüdischer Herkunft, die in den Jahren 1933 bis 1945 verfemt, verfolgt, vertrieben oder in den KZs ermordet wurden, wieder zu entdecken und vor dem Vergessen zu bewahren. Mit dieser Mission werden sie auch in Israel unterwegs sein.
„Verfemte Musik ist ein Thema, das bis jetzt viel weniger Beachtung erfahren hat als z.B. Verfemte Kunst“, so Michael Hurshell, der aus den USA stammende Leiter und Dirigent der Neuen Jüdischen Kammerphilharmonie. „Die Komponisten, die wir spielen, sind heute auch in Israel teilweise unbekannt. Wir wollen diese Werke vor dem endgültigen Vergessen bewahren.“
Bei den zwei Konzerten wird das Ensemble aus Sachsen Werke von Alexander Zemlinsky, Miklos Rózsa und Erich Wolfgang Korngold interpretieren. Die israelische Erstaufführung von Korngolds Sinfonischer Serenade bildet einen Höhepunkt der Konzertreise. Ebenfalls auf dem Programm steht Mendelssohns Konzert in d Moll. Dafür konnte als Solist der renommierte israelische Geiger Sergey Ostrovsky gewonnen werden.
In Anlehnung an die in Sachsen erfolgreich etablierte Serie von Schülergesprächskonzerten wird die Neue Jüdische Kammerphilharmonie auch Schüler zur öffentlichen Generalprobe in Jerusalem einladen.
Die Konzerte sind ein sächsischer Beitrag zu den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum der diplomatischen Beziehungen Israel-Deutschland. Das Projekt wird im Rahmen der Standortkampagne unterstützt, weitere Mittel kommen vom „Mauerfonds“ des Bundesfinanzministeriums.