Sachsen begrüßt Europäisches Kulturerbejahr 2018
02.11.2015, 17:24 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Ulbig: „Gemeinsames kulturelles Erbe stiftet Identifikation“
Die Diskussionen und Beratungen des Präsidiums des Deutschen National-komitees für Denkmalschutz (DNK) anlässlich seiner Jahrestagung in Re-gensburg standen gestern und heute ganz im Zeichen der Initiative des Nati-onalkomitees für ein Europäisches Jahr des Kulturellen Erbes.
„Unsere vor zwei Jahren begonnene Initiative fällt in eine Zeit, in der Europa vor enormen Herausforderungen insbesondere im Hinblick auf die Bewälti-gung der Flüchtlingsströme steht. Die Mitgliedstaaten haben hier unter-schiedliche Auffassungen. Für ein Jahr des kulturellen Erbes könnte es dem-zufolge keinen besseren Zeitpunkt geben. Denn wir wollen mit diesem Vor-haben die gemeinsamen Wurzeln Europas und das seit Jahrhunderten Ver-bindende in unseren Kulturen herausarbeiten. Zugleich wollen wir daran die Frage knüpfen, was kulturelles Erbe vor dem Hintergrund enormer gesell-schaftlicher Veränderungen in Zukunft bedeuten kann“, sagte Innenminister Markus Ulbig, der als DNK-Präsidiumsmitglied während der zweitägigen Jah-restagung die DNK-Präsidentin und Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, vertrat.
Der Bund und die Länder haben sich im März 2015 darauf verständigt, die Initiative für ein Europäisches Jahr des kulturellen Erbes zu unterstützen. Damit folgen sie einer Anregung des DNKs, das 2013 eine Initiative für ein Europäisches Kulturerbejahr gestartet hat. Der Schwerpunkt Deutschlands für ein solches Jahr wird das Thema baukulturelles Erbe sein. Zur Vorbereitung des Jahres wurde ein nationaler Programmbeirat ins Leben gerufen. Derzeit wird die Initiative in Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern vorbereitet und koordiniert.
Unter dem Motto „Sharing Heritage“ sollen in dem Themenjahr alle Bürgerin-nen und Bürger eingeladen werden, Kulturerbe zu erleben und ihre eigenen kulturellen Hintergründe einzubringen. Einbezogen werden in das Jahr alle Formen des kulturellen Erbes. Zentraler Ausgangspunkt soll das bauliche Erbe sein, das aufgrund seiner Authentizität und Anschaulichkeit besonderes geeignet ist, Kinder und Jugendliche im Rahmen kultureller Bildung mit Ge-schichte und Kultur und weiterem materiellen wie auch immateriellen Kultur-erbe in Berührung zu bringen. Das Jahr soll die europäische Dimension von Kulturerbe noch mehr ins Bewusstsein heben.
Innenminister Markus Ulbig: „Unser gemeinsames historisch wertvolles und vielfältiges kulturelles Erbe soll identitätsstiftende Wirkung auf nachfolgende Generationen entfalten sowie das Bewusstsein für gemeinsame Geschichte und gemeinsame Zukunft schärfen. Europa ist heute kulturell bunt, offen und eben entscheidend geprägt durch seine kulturelle Vielfalt. Das Kulturerbejahr soll den Austausch der Menschen darüber voranbringen - zwischen Men-schen mit und ohne Migrationshintergrund, zwischen Jung und Alt.“ Unser europäisches kulturelles Erbe werde in Zukunft auch Menschen berühren, die aus ganz anderen Kulturen und Traditionen zu uns kommen.
„Diejenigen, die hierher kommen, müssen die Möglichkeit bekommen und den Willen haben, Sprache, Werte und Kultur anzunehmen. Gleichzeitig er-fahren wir Europäer mehr über die Kulturen jener Menschen, die zu uns kommen. Das Europäische Kulturerbejahr, wie wir es realisieren möchten, baut auf diesen aktuellen Diskussionen auf und ist Multiplikator für Ideen, Ergebnisse und Erfahrungen. Unser gemeinsames kulturelles Erbe soll als identifikationsstiftendes Instrument in Europa weiter etabliert werden“, so Ulbig.
Weitere Informationen unter www.dnk.de