Dulig fordert angesichts steigender Netzentgelte faire Verteilung der Lasten

15.10.2015, 15:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Netzbetreiber Strom und Gas haben heute die vorläufigen Netzentgelte für das Jahr 2016 in ihrem jeweiligen Netzgebiet veröffentlicht. Im Vergleich zum Niveau 2015 haben sich die Netzentgelte weiter erhöht. Die Gründe dafür liegen vor allem in der zunehmenden Integration der Erneuerbaren Energien in das Energieversorgungssystem, im fehlenden Netzausbau vor allem in den Übertragungsnetzen, der zu höheren Betriebskosten führt und in steigenden vermiedenen Netzentgelten.

Dazu Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Die Kosten aus dem Netzausbau und dem Netzbetrieb dürfen die Unternehmen im Osten im Wettbewerb nicht benachteiligen und vor allem die ostdeutschen Verbraucher nicht weiter belasten. Die Energiewende ist eine gesamtdeutsche Aufgabe, die nicht zu Lasten der Verbraucher und der Wirtschaft im Osten gehen darf. Stattdessen muss endlich eine faire Verteilung der Lasten erfolgen. Es kann nicht sein, dass die Ost-Länder aufgrund des notwendigen Netzausbaus die Zeche zahlen müssen. Eine Reform der Netzentgelte ist daher überfällig.“ Der Freistaat Sachsen fordert darüber hinaus die sofortige Abschaffung der sogenannten vermiedenen Netzentgelte für volatil einspeisende Erzeugungsanlagen. Dieser Forderung hat sich eine klare Mehrheit der Wirtschaftsminister der Länder angeschlossen. Dadurch ließe sich ein deutlich messbarer Effekt im Sinne einer Reduzierung der Netzentgelte um voraussichtlich bis zu 2 ct/kWh erzielen.

Das Netzentgeltniveau in Sachsen liegt erheblich über dem des Westens und Südens Deutschlands. Der Osten hat überwiegend neue und modernere Netze, damit werden höhere Kosten auf die Netznutzer umgelegt. Der erzeugte Strom kann wegen fehlender Lastdichte hier nicht verbraucht werden und muss abtransportiert werden. Da die Netzentgelte mit ca. 20 Prozent in den Strompreis eingehen, ist mit einer Erhöhung des Strompreises zu rechnen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen daher den Wettbewerb nutzen und zu preisgünstigen Anbietern wechseln.


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