Vortrag: Die prähistorischen Salzbergwerke von Hallstatt und ihre Ökonomie
28.09.2015, 13:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
im smac - Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Am kommenden Donnerstag, 01. Oktober 2015, spricht Hans Reschreiter im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac) über die sensationellen Erkenntnisse der Bergwerkforschungen im oberösterreichischen Hallstatt. Vor allem aus diesem Grund ist die historische Kulturlandschaft des Salzkammerguts seit 1997 UNESCO Weltkulturerbe. Der Vortrag ist Teil der Reihe Das Salz. Der Bergbau. Die Menschen., die zur aktuellen Sonderausstellung SALZ BERG WERK. Schatzkammer der Alpen alle zwei Wochen stattfindet.
- Vortragstitel: "Die prähistorischen Salzbergwerke von Hallstatt und ihre Ökonomie"
- Referent: Mag. Hans Reschreiter
- Termin: Do 01.10.2015 um 18.00 Uhr
- Ort: Vortragssaal des smac, 5. Etage
- smac | Stefan-Heym-Platz 1 | 09111 Chemnitz
- Eintritt: 3 € | Für Inhaber einer smac-Jahreskarte und Mitglieder der Freunde des smac e.V. ist der Eintritt frei.
„In keiner Epoche der prähistorischen Archäologie sind wir über Arbeitsabläufe eines so wichtigen Wirtschaftszweiges derart gut informiert wie über den Salzbergbau der Bronze- und Eisenzeit. Dank der hervorragenden Erhaltungsbedingungen organischer Materialien im Salz stehen der archäologischen Forschung Objekte zur Verfügung, die Rückschlüsse auf sehr viele Aspekte des Lebens dieser Zeit im Salzkammergut zulassen. Hans Reschreiter vermittelt diese Erkenntnisse mit einer Energie, wie sie nur ein Wissenschaftler ausstrahlen kann, der für seine Forschung brennt“, freut sich Museumsdirektorin Sabine Wolfram.
- Inhalt des Vortrags
Seit der mittleren Bronzezeit (1500 v. Chr.) ist in Hallstatt die bergmännische Gewinnung von Steinsalz belegt. Bis in römische Zeit wird mit wenigen Unter¬brechungen abgebaut. Durch die konservierende Wirkung des Salzes ist der gesamte Betriebsabfall dieser prähistorischen Bergbaue erhalten. Dadurch lassen sich die Arbeitsabläufe gerade für den bronzezeitlichen Bergbau genau rekonstruieren.
In deutlichem Gegensatz zu den reichen Funden und Befunden aus dem Bergwerk stehen die geringen archäologischen Nachweise von Siedlungen und salzbezogen Produktionsstätten im Umland, die normalerweise ebenfalls die lokale und regio¬nale Bergwerkslandschaft stark prägen.
- Über den Referenten
Hans Reschreiter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Naturhistorischen Museum Wien und betreut dort die Sammlung Prähistorischer Bergbau. Seit 2001 leitet er die Ausgrabungen und Forschungen im prähistorischen Salzbergwerk von Hallstatt. Außerdem ist er Projektleiter das Sparkling Science_Projekts „Holz für Salz“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird, und arbeitet an verschiedenen weiteren Projekten zur Hallstattforschung mit.
- Zur Vortragsreihe „Das Salz. Der Bergbau. Die Menschen.“
In sieben Vorträgen beleuchten namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zahlreiche Aspekte, die sich aus dem Thema der aktuellen Sonderausstellung SALZ BERG WERK. Schatzkammer der Alpen ergeben. Sie schlagen den Bogen von der Hallstattkultur und der eisenzeitlichen Bevölkerung Europas über die antiken Salzabbaugebiete Österreichs bis zu lokalen Facetten des Bergbaus und des Salzhandels. Abschließend reisen die Zuhörer mit dem Journalisten und Buchautor Fred Lange zu den größten Salzabbaugebieten dieser Erde.
- Weitere Termine der Vortragsreihe
Jeweils donnerstags um 18 Uhr | Eintritt: 3 €
15.10.2015
Handelsware Salz – die eisenzeitliche ‚Sonderwirtschaftszone‘ auf dem Dürrnberg bei Hallein
Dr. Holger Wendling, Salzburg/Hallein
29.10.2015
5000 Jahre weißes Gold – Archäologie des Salzes in Mitteldeutschland
Torsten Schunke und Florian Michel, Halle
12.11.2015
Das 1. Berggeschrey im Erzgebirge im Fokus grenzüberschreitender montanarchäologischer Forschung
Dr. Christiane Hemker, Dresden
26.11.2015
Reise zu den Salzabbaugebieten unserer Erde
Fred Lange, Hamburg
- Sonderausstellung SALZ BERG WERK. Schatzkammer der Alpen
Seit dem 3. Juli präsentiert das smac sensationelle Funde aus dem österreichischen Hallstatt – dem ältesten Salzbergwerk der Welt. Die Ausgrabungen in den 100 Meter tief in die Erde reichenden Stollen erbrachten wertvolle archäologische Hinweise auf frühe Bergwerkstätigkeit. Faszinierend sind die Funde aus organischem Material wie ein originaler Tragesack aus Fell, ein Unikat in der archäologischen Forschung. Zahlreiche hochwertige Bronze- und sogar Gold