Exzellenzcluster cfAED: Erster Spatenstich für Erweiterungsneubau an der TU Dresden
24.08.2015, 10:46 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
An der Technischen Universität Dresden ist der erste Spatenstich für den Erweiterungsneubau für das Center for Advancing Electronics Dresden (cfAED) erfolgt. Sachsens Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland feierte heute gemeinsam mit Vertretern des Wissenschaftsministeriums, der Universität und des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement diesen symbolischen Schritt.
„Für rund 35 Millionen Euro wird auf dem Uni-Campus an der Georg-Schumann-Straße der Barkhausen-Bau für die Unterbringung des Exzellenzclusters cfAED erweitert und saniert. Forschung auf Spitzenniveau benötigt auch hervorragende Bedingungen. Mit dem neuen Großbauvorhaben schafft der Freistaat die baulichen Voraussetzungen, damit die exzellente Forschung am cfAED auch in Zukunft betrieben werden kann. Damit fördern wir den weiteren Ausbau des Wissenschaftsstandortes Dresden als größten Mikroelektronikstandort Europas“, so Finanzminister Unland.
Anlässlich des Spatenstiches äußerte sich auch Dr. Eva-Maria Stange, Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst: „Das Center für Advancing Electronics oder besser gesagt, das Zentrum für fortgeschrittene Elektronik trägt wesentlich zum Exzellenzstatus der Universität Dresden bei. In dem neuen Forschungszentrum im Barkhausen-Bau werden Forscher verschiedenster Disziplinen parallel Wege zu neuartigen Computersystemen erkunden. Dazu gehört die Konstruktion von Rechnern aus Kohlenstoff, aus Silizium-Nanoröhrchen, aber auch auf der Basis von organischen und chemischen Prozessoren. Der zu Grunde liegende ehrgeizige und weltweit einzigartige Ansatz umfasst innovative neue Materialien, darauf basierende Bauelemente und Schaltkreise und reicht bis hin zu potentiellen Gesamtsystemen. Die Forschung des Clusters bildet damit das Fundament, um die Zukunft des Mikroelektronik-Standortes Dresden zu sichern und zu entwickeln.“
Prof. Gerhard Fettweis, Koordinator Exzellenzcluster cfAED: „Heute ist für mich ein ganz großer Tag! Ich freue mich außerordentlich, dass wir nun mit diesem Spatenstich den Bau eines eigenen Gebäudes für Forschungsthemen beginnen, welche mir persönlich sehr stark am Herzen liegen. Die Möglichkeit, den traditionsreichen Barkhausen-Bau nicht nur zu sanieren, sondern auch zu erweitern, zeigt einmal mehr, welchen hohen Stellenwert und welche Unterstützung die Mikroelektronikforschung hier am Standort genießt."
Zur Unterbringung des cfAED wird durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement der vorhandene Altbaubestand saniert und renoviert sowie ein Erweiterungsneubau in das bestehende Gebäudeensemle integriert.
Der bisherige Südflügel des Barkhausen-Baus an der Nöthnitzer Straße wird um zwei Etagen und eine komplette Haushälfte erweitert. Außerdem wird ein neues Laborgebäude für Nano-Analytik im Innenhof des Barkhausen-Baus entstehen. Die Baumaßnahme erfolgt unter Denkmalschutzauflagen. Die vorhandene Innenhoffassade des zum Abbruch vorgesehenen Flügel D wird in der Originalsubstanz erhalten und gesichert.
Die Nutzung der Bestandsflächen im Flügel D und Südseite Flügel A ermöglicht eine kompakte Anordnung der Flächen des cfAED und erfüllt damit die Anforderungen nach engen Funktionsbeziehungen der verschiedenen Clusterbereiche. Die dabei entstehende Nutzfäche von rund 5.000 m² dient der Unterbringung aller erforderlichen Hauptfunktionsbereiche des cfAED: Labor-, Zentral- und Bürobereich. Es werden Arbeitsplätze für insgesamt 324 Beschäftigte geschaffen.
Für die praktische Verifizierung der theoretischen Arbeit des Clusters entstehen im Versuchs- und Laborraumtrakt für Nanoanalytik, Nanostrukturierung und Elektronik-Messlabore rund 1.230 m² Nutzfläche. Dort wird das Herzstück des Zentrums, das Elektronenmikroskopierzentrum, welches mit High-End-Geräten aus dem Spitzenbereich ausgestattet ist, untergebracht.
Die Baumaßnahme wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und soll bis Ende 2017 abgeschlossen sein.
Informationen zum cfAED:
Das Center for Advancing Electronics Dresden (cfAED) entstand im Rahmen der bundesweiten Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) von 2012 bis 2017 mit rund 34 Millionen Euro gefördert. Koordinator des Exzellenzclusters für Elektronik der Technischen Universität Dresden ist Prof. Gerhard Fettweis, Inhaber des Vodafone Stiftungslehrstuhls Mobile Nachrichtensysteme. Neben der Sprecheruniversität Technische Universität Dresden gehören zu dem Forschungsverband zehn Partnerinstitute, darunter die Technische Universität Chemnitz sowie zwei Max-Planck-Institute, zwei Fraunhofer-Institute, zwei Leibniz-Institute, das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, die NaMLab gGmbH und das KSI Meinsberg. Als eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der TU Dresden vereint es über 300 Wissenschaftler auf neun verschiedenen Forschungspfade. Sie verwenden dabei neuartige Materialien wie Silizium-Nanodrähte, Kohlenstoff-Nanoröhren oder Polymere. Außerdem entwickeln sie völlig neue Konzepte, wie Herstellungsverfahren durch selbstassemblierende Strukturen, bspw. DNA-Origami. Ziele sind zudem Energieeffizienz, Zuverlässigkeit und das reibungslose Zusammenspiel der unterschiedlichen Bauelemente. Darüber hinaus werden biologische Kommunikationssysteme betrachtet, um Inspirationen aus der Natur für die Technik zu nutzen. Dieser weltweit einzigartige Ansatz vereint somit die erkenntnisgetriebenen Naturwissenschaften und die innovationsorientierten Ingenieurwissenschaften zu einer interdisziplinären Forschungsplattform in Sachsen.