Richtfest am Amtsgericht Marienberg - Erweiterungsneubau schreitet planmäßig voran
17.08.2015, 15:10 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die Baumaßnahmen am Amtsgericht Marienberg gehen weiter voran. Sachsens Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland und Justizminister Sebastian Gemkow feierten heute gemeinsam mit den Bauleuten sowie Vertretern des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) und der Justizverwaltung das Richtfest an der Zschopauer Straße.
„Es freut mich sehr, dass die Arbeiten am Amtsgericht Marienberg so zügig vorangehen. Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex erhält durch den Erweiterungsneubau eine zusätzliche Fläche von über 1.000 qm. Gleichzeitig entsteht ein neues Verbindungsgebäude zwischen Alt- und Neubau, das als zentraler Eingang an der Hauptstraße dient. Rund 5,3 Millionen Euro investiert der Freistaat in die Baumaßnahmen. Damit schaffen wir moderne und effiziente Arbeitsbedingungen für die Justizverwaltung am historischen Standort des Amtsgerichtes Marienberg“, sagte Unland.
Justizminister Gemkow: „Die anspruchsvolle Erweiterung des Amtsgerichts Marienberg ist auf gutem Wege. Ich freue mich, dass die Bauarbeiten im Zeitplan sind, so dass die Konzentration der beiden Gerichtsstandorte Marienberg und Annaberg hier in Marienberg im Frühjahr nächsten Jahres vollzogen werden kann.“
Im Rahmen des im Januar 2012 vom Landtag verabschiedeten Standortegesetzes, das die umfassende Neustrukturierung der sächsischen Staatsverwaltung zum Inhalt hatte, wurde auch die Zusammenlegung der Amtsgerichte Marienberg und Annaberg am Standort Marienberg beschlossen. Durch diese Zusammenlegung ist eine Erweiterung der Nutzflächen an der Zschopauer Straße erforderlich. Die Baumaßnahmen unter Leitung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) begannen im August 2014 und erfolgen im laufenden Dienstbetrieb. Das Grundbuchamt ist deshalb derzeit in einem Container untergebracht. Die Fertigstellung ist für Mai 2016 geplant.
Das heutige Gerichtsgebäude wurde zwischen 1914 und 1916 erbaut und besteht aus einem Haupt- und Nebengebäude, die miteinander verbunden sind. Zwischen 1997 und 1999 erfolgte eine umfassende Sanierung des Komplexes, der unter Denkmalschutz steht.
Im Zuge der jetzigen Baumaßnahme werden als unmittelbare Verlängerung an das Hauptgebäude ein Ersatzneubau des vorhandenen eingeschossigen Verbindungsbauwerks sowie ein neuer dreigeschossige Anbau errichtet. Die Neubauten sind so konzipiert, dass die denkmalgeschützten Bestandsgebäude gestalterisch weiterhin im Vordergrund stehen.
Der dreigeschossige Anbau an das bestehende Nebengebäude, in dem das Grundbuchamt untergebracht ist, wird dessen Gebäudekanten und Dachform erhalten. Nur im Putz werden sich Alt- und Neubau voneinander abzeichnen. Die neuen Räumlichkeiten von über 1.000 qm werden zukünftig durch das Grundbuchamt, das Nachlass- und Betreuungsgericht sowie die Zwangsvollstreckung genutzt.
Der Ersatzneubau des vorhandenen Verbinders zwischen Haupt- und Nebengebäudewird zum neuen zentralen Eingangsbereich. Dies dient der besseren Orientierung der Besucher und verbessert zugleich die Objektsicherheit. Die Gebäudekante zur Straßenseite wird beibehalten und die dortige Fassade mit Naturschiefer – entsprechend der Dachdeckung des Bestandsbaus – verkleidet.
Auch im bestehenden Hauptgebäude erfolgen einige Arbeiten. So werden u.a. eine neue zentrale Heizanlage mit Wärmepumpe und ein neuer Aufzug eingebaut. Im Hauptgebäude bleiben das Zivilgericht, die Familien- und Strafabteilungen sowie die Verhandlungssäle untergebracht.
Im Außenbereich werden Stellflächen und vor dem Eingangsbereich eine leicht geneigte Rampe entstehen, die einen barrierefreien Zugang zu dem Gebäudekomplex ermöglicht.