Integrationsministerin Köpping führte Arbeitsgespräche in Freital
02.07.2015, 15:50 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, hat gestern Abend (1. Juli 2015) Arbeitsgespräche in Freital geführt.
Nach einem kurzen Besuch des Flüchtlingsheims „Leonardo“ hat sie sich den zahlreichen Fragen in einer vom örtlichen Stadtrat Klaus Wolframm organisierten Gesprächsrunde gestellt. Zu den Teilnehmern des Treffens zählten unter anderem Anwohner des Leonardo, Vertreterinnen des Willkommensbündnisses Freital, die Landtagsabgeordnete Dagmar Neukirch, Stadträte verschiedener Fraktionen, der 1. Bürgermeister der Stadt Freital, Mirko Kretschmer-Schöppan, der neu gewählte Oberbürgermeister der Stadt Freital, Uwe Rumberg, der Beigeordnete für Gesundheit und Soziales des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Peter Darmstadt, der Beauftragte für Migration und Integration, des Landkreises, Stephan Härtel sowie Vertreter des Kulturbüros Sachsen und der Opferberatung.
Staatsministerin Köpping lobte die „offene, konstruktive Atmosphäre der Gespräche, in der durchaus auch kritische Stimmen zu Wort kamen“. Zur Sprache kam die unzureichende Information und Kommunikation zur Nutzung der Flüchtlingsunterkunft als Not-Erstaufnahmeeinrichtung. Gleichzeitig distanzierten sich die Anwohner von den rassistischen und rechtsextremistischen Demonstrationen, die über mehrere Tage hinweg vor dem Asylbewerberheim und ihren Haustüren stattfanden. Sie betonten, dass auch sie sich in dieser Zeit bedroht fühlten. Staatsministerin Köpping zeigte sich erleichtert über die in Verhandlungen erzielte Einigung, vorerst nicht mehr vor dem Asylbewerberheim zu demonstrieren.
„Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Ausgrenzung sind Angriffe auf die Menschenwürde – das muss allen klar sein“, so Köpping. „Und wer Ängste schürt, der bereitet den Boden für Diskriminierung und Rassismus und schadet damit uns allen.“
Die Ministerin betonte erneut „dass Integration eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, die Stadt, Landkreis, Land und Bund gemeinsam mit der Zivilgesellschaft zu bewältigen haben.“ Dazu stellte sie bereits vorhandene Förderprogramme von Bund und Land vor, die Gemeinden, Städte und Landkreise bei der Unterbringung und Integration von Asylsuchenden nutzen können und kündigte künftige Fördermöglichkeiten im Bereich des Ehrenamtes an. Die sächsische Integrationsministerin bedankte sich bei den Ehrenamtlichen, die z.B. Sport- und Spielnachmittage für die Flüchtlinge organisieren. „Sie leisten einen ganz wichtigen Beitrag zur Integration.“
„Der Gesprächsbedarf war und ist hoch“, so Petra Köpping. „Deshalb werde ich auch wederkommen und weitere Gespräche führen.“