Sachsens Wachstumsmotor läuft

07.05.2015, 10:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) setzt auf Stärkung sächsischer Firmen

Dresden, 7. Mai 2015. Sachsen ist als Wirtschaftsstandort nach wie vor attraktiv. Zahlreiche Unternehmen und Investoren engagieren sich in der Region. Die Anzahl der neuen Ansiedlungsanfragen stieg 2014 um 37 Prozent. Das bilanziert die landeseigene Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS). Sie hat Sachsen als Wirtschaftsstandort im vergangenen Jahr erneut erfolgreich vermarktet und blickt auf ein positives Ergebnis bei der Betreuung von Investitions- und Absatzförderprojekten zurück.

  • Wirtschaftsminister Dulig: WFS ist Motor für Wachstum im Freistaat

„Unternehmen im Freistaat erfolgreich anzusiedeln, war, ist und bleibt ein wichtiges Ziel der Staatsregierung“, so Sachsens Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und
WFS-Aufsichtsratsvorsitzender Martin Dulig. „Sachsen überzeugt mit seinen qualifizierten Fachkräften und einer attraktiven Forschungs- und Entwicklungslandschaft. Das zieht zukunftsorientierte und wachstumsstarke Unternehmen an. Wir dürfen uns aber nicht auf unseren bisherigen Erfolgen ausruhen. Deswegen werde ich in der kommenden Woche mit einer Delegation nach Südkorea und anschließend weiter nach China reisen, um für Sachsen als attraktiven Standort für die Wirtschaft, aber auch den Tourismus, zu werben. Der Fokus unserer Wirtschaftspolitik richtet sich aber nicht nur auf neue Investoren aus dem Ausland: Es gilt vor allem, die hier ansässigen mittelständischen Unternehmen beim Ausbau ihrer Firmen zu unterstützen – dabei bietet die Internationalisierung eine enorme Chance. Da der Weg ins Ausland für kleine und mittlere Unternehmen aber auch eine besondere Herausforderung darstellt, unterstützen wir sie mit gezielten Angeboten. Dazu gehören neben der finanziellen Förderung außenwirtschaftlicher Aktivitäten auch sächsische Gemeinschaftsstände auf internationalen Messen sowie Unternehmer- und Delegationsreisen“, so Dulig weiter. „Die WFS als kompetenter Partner der Firmen und damit sozusagen als Teil des ‚Wachstumsmotors‘ hilft uns bei der Erfüllung all dieser Aufgaben.“

  • WFS bleibt auf Erfolgskurs und stärkt endogenes Wachstum

Mit 23 Neuansiedlungen bzw. Unternehmenserweiterungen wurden 2014 rund 664 neue Arbeitsplätze geschaffen. Damit verbunden ist eine Investitionssumme von insgesamt rund 182 Millionen Euro. „Die Zahlen zeigen, dass wir mit unserer Bilanz an die Ergebnisse vom Vorjahr anknüpfen können, wobei allerdings die Projekte im Durchschnitt kleiner werden“, berichtet Peter Nothnagel, Geschäftsführer der WFS. „Wir verzeichnen ein kontinuierlich hohes Interesse am Wirtschaftsstandort Sachsen. Allein im letzten Jahr konnten wir über 80 neue Anfragen akquirieren. Dafür haben wir 240 individuelle Standortangebote erstellt – fast 60 Prozent mehr als im Vorjahr.“ Etwa ein Drittel der akquirierten Projekte hat einen internationalen Hintergrund. So betreute die WFS im Jahr 2014 unter anderem Interessenten aus Japan, Indien, den USA, Frankreich, Estland sowie den Niederlanden.

Zu den erfolgreichen Neuansiedlungen im Jahr 2014 gehören unter anderem FireEye und Allgaier.
Der US-amerikanische Cybersecurity-Vorreiter FireEye, der 2.200 Kunden in mehr als 60 Ländern betreut, eröffnete ein europäisches Forschungs- und Entwicklungszentrum in Dresden. Damit schafft das Unternehmen einen bedeutenden Standort für IT-Sicherheit in Sachsen, der sehr von der Kompetenz der hier ansässigen Technischen Universität profitiert.

Das Automobilzuliefer- und Maschinenbauunternehmen Allgaier Werke GmbH mit Hauptsitz im baden-württembergischen Uhingen errichtet in Oelsnitz eine weitere Produktionsstätte. Von hier aus sollen die in den neuen Bundesländern sowie in Bayern ansässigen Werke der Automobilindustrie mit Außenhaut- und Strukturkomponenten beliefert werden. Der Produktionsstart ist für das dritte Quartal dieses Jahres geplant. Im November 2014 wurde der Grundstückskaufvertrag für die im Vogtland entstehende Fabrik unterzeichnet; am 26. Januar 2015 wurde der Grundstein gelegt. Rund 35 Millionen Euro werden hier investiert. Helmar Aßfalg, Vorsitzender der Geschäftsführung der Allgaier Werke GmbH: „Bei Beendigung des ersten Abschnitts 2016 sollen rund 100 Mitarbeiter beschäftigt sein. Nicht zuletzt auch dank der kompetenten Unterstützung der WFS werden wir mit dieser Weichenstellung für die Zukunft in den kommenden Jahren in Sachsen weitere Arbeitsplätze schaffen. Damit stärken wir den Wirtschaftsstandort und können gleichzeitig unsere Kompetenz als Systemlieferant und zuverlässiger Partner der Automobilindustrie ausbauen.“

Weitere Neuansiedlungen konnten für Bautzen, Dresden, Grimma und Leipzig gewonnen werden.

Neben der Investorenakquisition und -betreuung unterstützt die WFS zielgerichtet bereits in Sachsen ansässige Firmen beim Wachsen. Der WFS-Geschäftsführer erklärt: „Wir konzentrieren uns dabei auf Absatzfördermaßnahmen, Kooperationen und Technologietransfer für die Unternehmen. Dazu führt die WFS unter anderem sogenannte Projektwerkstätten und Innovationskonferenzen durch.“ Wie gefragt diese Veranstaltungen sind, zeigen die hohen Teilnehmerzahlen. So verzeichnete die WFS im vergangenen Jahr beispielsweise bei der Ideenwerkstatt „Innovationen für die Landwirtschaft – effizient, nachhaltig und anwenderfreundlich“ über 120 Teilnehmer. Ebenfalls über 100 Vertreter aus Wirtschaft und Forschung nahmen an der „4. Projektwerkstatt – Innovationsförderung Umwelttechnik“ teil. In Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) wurden die Teilnehmer über Fördermöglichkeiten unterrichtet und in der Entwicklung und im Austausch von Projektideen unterstützt. „Mit diesen Maßnahmen sowie der konsequenten Gleichbehandlung von Bestandsunternehmen und neuen Investoren stärken wir intensiv das endogene Wachstum. Der hohe Anteil an Erweiterungsinvestitionen in sächsischen Unternehmen bestätigt unser Engagement“, fährt Peter Nothnagel fort.

Die Sysmex Partec GmbH ist ein Medizintechnik-Unternehmen, das mit Unterstützung des Freistaates Sachsen im letzten Jahr weiter wachsen konnte. Mit Sitz in Görlitz hat sich das Diagnostik- und Biotechnologieunternehmen auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von innovativen Durchflusszytometrie-Lösungen spezialisiert. Zur Anwendung kommen diese in unterschiedlichen Bereichen der Diagnostik, Forschung und Industrie sowie in der zellulären und molekularen Diagnostik. Gemeinsam mit dem japanischen Mutterkonzern Sysmex Corporation wird ein Investitionsvorhaben mit einem Gesamtvolumen von rund 7,5 Millionen Euro realisiert. Die WFS begleitete das Projekt. Im August 2014 wurde der Grundstein für zwei neue Gebäude gelegt, die im Rahmen der Unternehmenserweiterung entstehen und zusätzliche Kapazitäten für Forschung, Entwicklung und Produktion schaffen. „Die Investition wurde insbesondere auf Grund der dynamischen Unternehmensentwicklung und der über Sysmex neu erschlossenen Marktpotenziale notwendig“, sagt Senior Managing Director und Firmenmitgründer Roland Göhde. „Die WFS steht uns bei unseren Wachstumsbestrebungen als zuverlässiger Partner zur Seite. Ziel ist, die Mitarbeiterzahl ausgehend vom Start des Investitionsvorhabens bis zum Jahr 2016 auf ca. 200 zu verdoppeln.“

Darüber hinaus wurden größere Erweiterungen unter anderem bei Unternehmen in Brand-Erbisdorf, Treuen, Markleeberg, Klipphausen und Zwickau realisiert.

  • Sachsens Wirtschaft auf internationalen Zielmärkten

Der sächsische Export erzielte 2014 Rekordwerte. Mit Waren und Dienstleistungen im Gesamtwert von rund 36 Milliarden Euro (+14 Prozent gegenüber 2013) waren Sachsens Unternehmen sehr erfolgreich. Dazu beigetragen haben auch die Aktivitäten der WFS zur Absatzförderung, etwa durch Messeauftritte und Unternehmerreisen in wichtige Zielmärkte. Insgesamt betreute die WFS im vergangenen Jahr 912 Unternehmen und Forschungseinrichtungen in 72 Absatzförderprojekten. Im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) organisierte die WFS im vergangenen Jahr 13 „Sachsen-live“-Gemeinschaftsstände auf internationalen Branchen-Leitmessen. Daran beteiligten sich 152 Aussteller aus dem Freistaat.
Seit 2012 organisiert die WFS im Auftrag des SMUL auch die „Sachsen genießen“-Gemeinschaftsstände auf Messen der Ernährungswirtschaft. Insgesamt 69 sächsische Aussteller wurden im Jahr 2014 auf sechs Messen begleitet.

Ein zentrales Instrument der Absatzförderung sind Unternehmer- und Delegationsreisen in Zielmärkte weltweit. „So bekommen Firmen die Chance, direkt mit potenziellen Kunden in Kontakt zu kommen, und lernen die regionale Wirtschaft in den Zielländern kennen“, sagt WFS-Geschäftsführer Peter Nothnagel. Teilweise unter Leitung von Vertretern der Sächsischen Staatsregierung führten 14 dieser Wirtschaftsreisen im vergangenen Jahr insgesamt 132 sächsische Firmen unter anderem nach Polen, China, in die Türkei, Russland und auch nach Finnland. „Sachsen ist nach unserer Kenntnis das einzige Bundesland, das aktuell Unternehmerreisen nach Russland anbietet – ein Vorteil insbesondere für Firmen, die ihr Netzwerk im russischen Markt erweitern wollen“, so Nothnagel weiter. „Wir wollen Kontinuität in der Zusammenarbeit erhalten, um in der Zeit nach Entspannung der aktuellen politischen Lage wieder gute Geschäfte zwischen sächsischen und russischen Unternehmen zu ermöglichen.“

  • Sachsens Unternehmer profitieren von Netzwerkarbeit der WFS

Von den Aktivitäten der WFS profitierte auch die 3D-Micromac AG aus Chemnitz. Der Spezialist für Lasermikrobearbeitung installiert seine Maschinen weltweit und hat mittlerweile Niederlassungen in Japan und den USA. Mehrfach nahm das Unternehmen in der Vergangenheit an Delegationsreisen in diese beiden Länder teil und konnte sich mit Hilfe der WFS auf der Semicon Japan in Tokio, der Branchenleitmesse der Halbleiterindustrie, einem internationalen Publikum präsentieren. „Die Wirtschaftsförderung Sachsen steht der 3D-Micromac AG seit Unternehmensgründung als kompetenter Partner in allen Belangen rund um unsere Investitionsprojekte sowie der Erschließung neuer internationaler Märkte zur Seite“, berichtet Tino Petsch, CEO der 3D-Micromac AG. „Dabei waren die Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung stets Ideengeber und Sparringspartner für uns.“ Bei seinen weiteren Wachstumsplänen im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung des Unternehmens mit Produktionslösungen für Industrieanwendungen in definierten Zielmärkten setzt 3D-Micromac weiter auf die Unterstützung der WFS.

Weiter wachsen will auch die SURAGUS GmbH und betont ebenfalls die gute Zusammenarbeit mit der WFS. Das Dresdner Start-up-Unternehmen entwickelt und vertreibt Prüftechnik für die Charakterisierung von Carbonfaser-Materialien, leitfähigen Dünnschichten sowie Metallen und technischen Keramiken. In den letzten fünf Jahren hat SURAGUS an zahlreichen Unternehmerreisen, Branchenveranstaltungen und WFS-Gemeinschaftsständen auf Branchenmessen weltweit teilgenommen, zuletzt auf der JEC Europe in Paris im März 2015. „Wir nutzen die Angebote der WFS, weil sie uns vor allem bei der internationalen Kontaktvermittlung enorm helfen“, sagt Marcus Klein, Geschäftsführer der SURAGUS GmbH. „Dabei sind die Mitarbeiter der WFS überaus engagiert und ehrlich motiviert, sowohl Sachsen nach außen gut darzustellen als auch uns wachsenden Unternehmen die richtigen ‚Türen‘ in die für uns wichtigen Branchen zu öffnen.“

  • Erste Erfolge in 2015

Gegenwärtig bearbeitet die WFS über 230 laufende Investitionsanfragen. Im ersten Quartal 2015 konnten bereits fünf Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekte erfolgreich auf den Weg gebracht werden. Dazu zählt zum Beispiel das Unternehmen MAGNA aus Kanada, das einen neuen Standort in Leipzig errichten wird. „All diese Projekte geben uns Ansporn, unser Engagement weiter auf einem hohen Niveau zu halten. Wir möchten vermehrt Investoren für und aus Sachsen begeistern, die den Freistaat mit ihren innovativen Produkten und Dienstleistungen bereichern und unseren starken Mittelstand sowie unsere Global Player weiterbringen“, so der WFS-Geschäftsführer abschließend.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Sylvia Müller, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit WFS, Telefon: +49-351-2138 255, E-Mail: Sylvia.Mueller@wfs.saxony.de

WeichertMehner Unternehmensberatung für Kommunikation GmbH & Co. KG, Susann Smith / Ulf Mehner, Telefon: +49-351-50140 200, E-Mail: WFS@weichertmehner.com


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