Aufsetzen des Mandarin am Fasanenschlösschen Moritzburg
28.04.2015, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Fototermin am 5. Mai 2015, 14 Uhr
Am 5. Mai 2015 kehrt der Mandarin auf seinen angestammten Platz auf dem Dach des Fasanenschlösschens zurück. Das Aufsetzen der Figurengruppe erfolgt am 5. Mai 2015, 14 Uhr. Der Termin ist witterungsabhängig. Das Fotografieren vor Ort ist vom Boden aus möglich. Ansprechpartner stehen für Informationen zur Verfügung.
Bereits im Juli 2012, während eines Unwetters, wehte der Sturm den Schirm des Mandarins vom Fasanenschlösschen Moritzburg auf das Nachbargrundstück, wo dieser glücklicherweise geborgen werden konnte. Der lädierte Schirm wurde repariert und restauriert. Bei der Montage des Schirmes auf dem Fasanenschlösschen wurden damals Schäden an der Befestigung der Gruppe auf der Dachkonstruktion festgestellt. Daraufhin wurde die Figurengruppe abgebaut. Nach umfangreichen Überlegungen und Abstimmungen zwischen den Denkmalschutzbehörden, dem Schlossbetrieb und dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement fiel die Entscheidung, die herabgenommene Kopie der Figurengruppe zu reparieren.
Die Dekorationswerkstätten der Semperoper boten dafür ihre Hilfe an. Erfahren in allen Materialien haben sie die Risse und Fehlstellen in der Kunststoffhaut der Figuren geschlossen und nach den farbarchäologischen Untersuchungen am Original des Institutes der Denkmalpflege aus den 1980er Jahren wieder neu bemalt, sprich gefasst.
Für die Reparatur der Figurengruppe stellte der Freistaat Sachsen 20.000 Euro zur Verfügung.
Aufgrund der Materialbeschaffenheit gehen alle Beteiligten davon aus, dass die Figurengruppe in spätestens zehn Jahren erneut einer Frischekur unterzogen werden muss. Zielstellung ist, bis dahin eine endgültige Lösung zu erarbeiten.
Hintergrundinformationen:
Das im Jahr 1769 unter der Leitung des Architekten J. D. Schade errichtete Fasanenschlösschen ziert eine chinoise Bekrönungsgruppe. Ein Mandarin, ein hoher chinesischer Beamter, wird von einer Knabenfigur mit einem Schirm vor der Sonne geschützt. Der Mandarin sitzt auf einem großen Kissen, das wiederum auf einem Metallrahmen befestigt ist. Fährt der Wind unter den Hut des Chinesen, nickt dieser weise vor sich hin. Damit er dies tun kann, befindet sich im Inneren ein langes Pendel; der so genannte Nickmechanismus. Beide Figuren, Mandarin und Knabe sind im Inneren durch ein Metallgerüst miteinander verbunden. Dieses Gerüst dient der Stabilisierung, müssen doch beide Figuren starken Winden gar Stürmen trotzen. Die Figurengruppe, ehemals aus Eichenholz gefertigt und farbig gefasst, wurde im Zuge von Restaurierungsarbeiten in den 1980er Jahren durch eine Kopie aus Kunststoff ersetzt. Das Original ist in den Räumlichkeiten des neben dem Fasanenschlösschen stehenden Hofküchengebäudes zu sehen.