EU-Förderung für Sachsens Forschung bis 2020 weiter auf hohem Niveau

13.04.2015, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wissenschaftsministerin Stange: „ESF- und EFRE-Mittel halten sächsische Forschungslandschaft auf internationalem Spitzenniveau“

Die Wissenschaftler und Forschungsinstitute in Sachsen kommen auch in den nächsten Jahren in den Genuss von Fördermillionen der Europäischen Union. Bis zum Jahr 2020 können Nachwuchswissenschaftler und Promovierende mit 118 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds ESF gefördert werden. Für den Bau von Institutsgebäuden und die Anschaffung von Großgeräten für die Forschung stehen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE 175 Millionen Euro zur Verfügung. Anträge auf Bewilligung dieser Fördermittel können gestellt werden. Wissenschaftler von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen machen rege Gebrauch davon.

„Diese EU-Mittel sind eine wichtige Hilfe, um die sächsische Forschungslandschaft auf internationalem Spitzenniveau zu halten“, erklärt Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange. Sie ergänzt: „Die EFRE-Mittel schaffen eine erstklassige Infrastruktur an Hochschulen und Forschungsinstituten. Diese sehr guten Möglichkeiten locken sowohl hochkarätige Wissenschaftler als auch ambitionierte junge Nachwuchsforscher nach Sachsen. Diese wiederum können durch ESF-Gelder unterstützt werden, die für Nachwuchsforschergruppen und Doktoranten eingesetzt werden können. Dadurch verbessern sich auch die Einstiegschancen der jungen Forscher in Wissenschaft und Wirtschaft. Die EU-Gelder sind wie die eigenen Investitionen des Freistaats in die energetische Gebäudesanierung ein wichtiger Baustein bei der Modernisierung der sächsischen Forschungslandschaft.“

Neben zahlreichen Nachwuchsforschern, die in den Genuss der Förderung mit ESF-Mitteln kamen, wurden mit EFRE-Mitteln Institutsgebäude, Technika, Labore und Versuchsanlagen gebaut und die für Spitzenforschung nötigen technischen Großanlagen angeschafft. Wissenschaftliche Bibliotheken wurden und werden zur Erschließung und langfristigen Sicherung von Informationen mit modernster IT – Infrastruktur aus diesem Topf unterstützt.

Namhafte Beispiele für die Verwendung der Strukturfondsmittel sind der Bau des Zentrums für Energietechnik der TU Dresden mit 16,1 Millionen Euro, der Neubau und die Erstausstattung der Chemnitzer Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosyteme (ENAS) mit 17,2 Millionen Euro. Der Neubau der Modellfabrik „Ressourceneffiziente Produktion des Chemnitzer Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) kostete 16,2 Millionen Euro. In den Neubau des Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik e. V. Meinsberg (KSI) bei Waldheim flossen 7,4 Millionen Euro. Für die Errichtung einer technologischen Plattform für die anwendungsnahe Materialforschung am Leipziger Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung e. V. (IOM) wurden 4,8 Millionen Euro beantragt und bereitgestellt. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Leipzig erhielt für die Geräteausstattung es Sächsischen Zentrums zur Visualisierung biochemischer Prozesse auf zellularer Ebene (PROVIS) 5,1 Millionen Euro.

Zukünftig geplant ist unter anderem ein Neubau für das Deutsche Zentrum für Neuro-degenerative Erkrankungen (DZNE) am Standort Dresden mit 19 Millionen Euro. Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) baut mit 10,2 Millionen Euro eine neue Technikumshalle. Das Dresdner Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen erhält für 20 Millionen Euro einen neuen Institutsteil für die Entwurfsauto-matisierung (FhG-EAS). Für 24 Millionen Euro wird am Dresdner Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (FhG-IPMS) in Geräte der „8‘‘-Linie investiert. Die TU Berg-akademie Freiberg, erhält für 5 Millionen Euro Geräte für eine Magnesiumwalzanlage. Auch die Berufsakademie Sachsen und wissenschaftliche Bibliotheken sind wieder antragsberechtigt.

Allerdings wird sich die Höhe der EU-Förderung bis 2020 im Vergleich zur letzten För-derperiode deutlich verringern. Statt 178 Millionen Euro an ESF-Mitteln stehen in Zu-kunft nur noch 118 Millionen Euro zur Verfügung. Statt knapp 467 Millionen Euro an EFRE-Mitteln – darunter waren 151 Millionen Euro für die Landesexzellenzinitiative - kann der Freistaat in den nächsten fünf Jahren nur noch 175 Millionen Euro vergeben. Die deutliche Senkung der EU-Mittel ist der Senkung der Strukturfondsmittel für Sach-sen insgesamt von etwa 3 auf rund 1 Milliarde Euro geschuldet. „Dieser Rückgang der EU-Fördermittel ist allerdings kein Grund zur Trauer. Denn die Absenkung ist Ausdruck der besonders positiven Entwicklung Sachsens im europäischen Vergleich“, erklärt Staatsministerin Stange.


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