Raphael Gross wird neuer Direktor des Simon-Dubnow-Instituts in Leipzig

26.03.2015, 12:20 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wissenschaftsministerin Stange: "Renommierter Wissenschaftler wird mit seiner Internationalität Zusammenarbeit mit Einrichtungen in aller Welt stärken"

Prof. Dr. Raphael Gross wird zum 1. April 2015 Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Ge-schichte und Kultur an der Universität Leipzig. Er tritt dort die Nachfolge von Prof. Dr. Dan Diner an und übernimmt gleichzeitig den Lehrstuhl für Jüdische Kultur und Geschichte an der Universität Leipzig. Zugleich beendet er seine Leitungstätigkeiten im Jüdischen Museum Frankfurt/Main, am Fritz Bauer Institut Frankfurt/Main sowie am Leo Baeck Institut London.

Professor Gross wird diese Führungspositionen übergangsweise zur Sicherstellung der jeweiligen Nachfolge noch wahrnehmen. Zwischen dem Jüdischen Museum in Frankfurt am Main, das von ihm noch bis zum 30. April 2016 geleitet werden wird, und dem Simon-Dubnow-Institut in Leipzig, soll eine enge und nachhaltige Kooperation entstehen.

Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, erklärt: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Herrn Professor Raphael Gross einen so renommierten Wissenschaftler für das Simon-Dubnow-Institut in Leipzig gewinnen konnten. Ich heiße ihn herzlich in Sachsen willkommen und bin mir sicher, dass er die erfolgreiche Arbeit des Instituts unter der Leitung von Prof. Dan Diner weiter voranbringen wird. Er kennt die Leipziger Einrichtung, war bereits Mitglied im wissenschaftlichen Beirat und wird mit seiner Internationalität auch die Forschungszusammenarbeit mit zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen in aller Welt stärken.“

Die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate A. Schücking, sagt: „Mit Professor Raphael Gross ist es gelungen, einen international wirkenden und renommierten Wissenschaftler zu gewinnen. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm und befinden uns schon in intensiven Gesprächen, um die Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig auf eine breitere Basis zu stellen."

Das Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur e.V. ist ein An-Institut der Universität Leipzig zur Erforschung der jüdischen Lebenswelten vornehmlich in Mittel-, Ostmittel-, Ost- und Süd-osteuropa mit interdisziplinären Zugängen von der frühen Neuzeit bis in die Moderne. Es beschäftigt derzeit über 30 Personen auch in Drittmittelvorhaben und ist international dicht vernetzt. Als national und international anerkanntes Forschungsinstitut im Bereich der jüdischen Studien strebt es eine Aufnahme in die Bund-Länder-Finanzierung an.

Grundlegend für die Weiterentwicklung der Institutsarbeit sind für Professor Gross die transnationale Dimension jüdischer Geschichte und ihre Einbindung in die allgemeine Geschichte vor und nach dem Holocaust. „Das Simon-Dubnow-Institut hat in Leipzig eine eigene Tradition jüdischer Geschichts-schreibung begründet. Im Zentrum steht dabei das komplizierte Wechsel- und Spannungsverhältnis zwischen jüdischer Geschichte und allgemeiner Geschichte – und zwar sowohl methodisch als auch inhaltlich. Die bestehenden Schwerpunkte möchte ich beibehalten und gleichzeitig fortentwickeln. Am Anfang werde ich mich besonders um Impulse zur ‚Jewish Intellectual History in Context‘ bemühen. Außerdem soll zusammen mit der Universität Leipzig ein neuer Studiengang ‚Jewish Visual Cultures‘ eingerichtet werden. Auch als Konsequenz meiner bisherigen Forschung werde ich zudem großes Gewicht auf die Geschichte jüdischer Juristen legen, ein für Vergangenheit und Gegenwart deutscher juristischer Entwicklungen besonders wichtiges Forschungsfeld. Mein eigenes Forschungsprojekt über Hans Kelsen passt genau in diesen Bereich.“


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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