Vortrag „Wegbereiter Europas – ‚Barbarenvölker‘ im Kampf gegen Römer und Barbaren“

11.03.2015, 11:57 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Bügel- und Kleinfibeln (Gewandspangen) aus Bronze und vergoldetem Silber aus verschiedenen Gräbern, 480 - 600 n. Chr. (© Jürgen Lösel)

Bügel- und Kleinfibeln (Gewandspangen) aus Bronze und vergoldetem Silber aus verschiedenen Gräbern, 480 - 600 n. Chr. (© Jürgen Lösel)

im smac - Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz

Am Donnerstag, 12. März 2015, um 18.00 Uhr referiert Robert Reiß im smac über die Völkerwanderungszeit (350/375 – 600 n. Chr.) auf dem Gebiet des heutigen Freistaats.
Eintritt 3 €. Bei Vorlage einer tagesaktuellen Eintrittskarte ins smac ist die Teilnahme am Vortrag kostenlos. Jahreskarteninhaber, Mitglieder der Freunde des smac e.V. sowie der Archäologischen Gesellschaft in Sachsen (AGiS) haben freien Eintritt.

  • Inhalt

Seit dem 3. Jahrhundert n. Chr. sprechen römische und griechische Quellen verstärkt von Barbareneinfällen in das bis an Rhein und Donau reichende Imperium Romanum. Das Vordringen der germanischen Stämme auf römisches Reichsgebiet führte einerseits zum Untergang des Weströmischen Reiches, andererseits zu einer politisch-kulturellen Neu¬estaltung Europas, die im Grunde bis heute wirkt. Der Vortrag beleuchtet nicht nur das wechselvolle Verhältnis zwischen Römern und „Germanen“, sondern versucht auch, historische, gesellschaftliche und territoriale Entwicklungen in der Zeit vom 5. bis 7. Jahrhundert n. Chr. in Mitteleuropa gleichermaßen wie im Gebiet zwischen Elbe und Saale nachzuzeichnen.

  • Referent

Dr. Robert Reiß ist seit über 20 Jahren am Landesamt für Archäologie Sachsen tätig. Er leitet heute die Abteilungen Bibliothek, Restaurierung, Publikationen und Inventarisierung. Für die archäologische Dauerausstellung des smac kuratierte erden Ausstellungsbereich zur Völkerwanderungszeit.

  • Völkerwanderungszeit

Diese Epoche ist im Freistaat Sachsen aus archäologischer Sicht nur sehr spärlich vertreten. Fast kann man schon von einer Besiedlungslücke sprechen. In anderen Gebieten Europas dagegen wurden und werden riesige Gräberfelder mit umfangreicher Beigabenausstattung aus dieser Zeit ausgegraben. Anhand solcher Grabbeigaben werden in der Regel auch Wanderbewegungen festgestellt.
Die wenigen Funde in sächsischem Boden lassen darauf schließen, dass die hier lebenden Menschen dem thüringischen Stammes- und Herrschaftsgebiet angehörten – zumindest bis um die Zeit um 600 n. Chr. Danach brechen sowohl Siedlungstätigkeit als auch die Belegung der Gräberfelder ab.

  • Vortragsreihe ‚a – wie archäologie aus sachsen‘

In dieser Vortragsreihe stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Landesamtes für Archäologie Sachsen die wichtigsten sächsischen Ausgrabungs- und Forschungsergebnisse vor und ordnen sie in den breiteren mitteleuropäischen Kontext ein. Die chronologisch angelegte Reihe begann im Oktober mit einem Vortrag zur Alt- und Mittelsteinzeit und endet im Mai mit der Neuzeit.

  • Weitere Vortragstermine der Reihe ‚a – wie archäologie aus sachsen‘Jeweils donnerstags um 18 Uhr im smac
  • 26.3.2015 Dr. Thomas Westphalen | Beginn der Wahrnehmung – Das slawische Mittelalter in Sachsen
  • 23.4.2015 Dr. Jens Beutmann | Städte, Dörfer, Burgen, Klöster – Archäologie vom Großen Landesausbau bis zur Reformation
  • 7.5.2015 Dr. Stefan Krabath | Vom Tabaktrinken und dem Gebrauch von Dr. Katzers Lebenselixier. Spannende Ergebnisse der Neuzeitarchäologie in Sachsen

Weiterführende Links

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