Sprachkompetenz: Trend-Aussage erstmals mit IQB-Ländervergleich möglich
12.03.2015, 13:59 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Kultusministerkonferenz stellt Weichen für die Veröffentlichung der Berichte zu den IQB-Ländervergleichen 2015 und 2016.
Im Ländervergleich 2016 für die 4. Klasse werden zum zweiten Mal die Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik getestet. Die Tests werden sich eng am ersten Ländervergleich 2011 orientieren, um die angestrebten Informationen über Trends im zeitlichen Verlauf von fünf Jahren zu erhalten. „Wir haben heute beschlossen, dass neben den Bereichen Lesen, Sprechen und Zuhören auch im Fach Deutsch zum ersten Mal die Orthografie im Ländervergleich getestet wird. Orthografie ist wichtig, auch wenn es auf dem Computer Rechtschreibprogramme gibt“, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Staatsministerin Brunhild Kurth.
Außerdem werden mit dem zweiten Ländervergleich 2015 die Kompetenzstände von Schülerinnen und Schülern der neunten Jahrgangsstufe in den Fächern Deutsch, Englisch und Französisch erneut untersucht, nachdem das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) 2009 einen ersten Ländervergleich für sprachliche Kompetenz durchführte. Damit wird es erstmalig möglich sein, über Trends in der Leistungsentwicklung der Länder im zeitlichen Verlauf von fünf Jahren zu berichten. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt des Berichts liegt darin, dass die Verteilungen der Schülerinnen und Schüler auf die Kompetenzstufen der Bildungsstandards stärker im Vordergrund stehen werden. Auf diese Weise soll der eigentliche Sinn und Zweck der Tests, die Einhaltung der Bildungsstandards im Ländervergleich zu überprüfen, besser erfüllt werden. Der Bericht wird voraussichtlich im Oktober 2016 erscheinen.
„Die von der Kultusministerkonferenz bereits 2006 beschlossene Gesamtstrategie zum Bildungsmonitoring zahlt sich aus, indem nun zum ersten Mal über längerfristige Entwicklungen in den Ländern informiert wird. Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse, die sicherlich wichtige Hinweise für zukünftige bildungspolitische Entscheidungen geben werden“, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Staatsministerin Brunhild Kurth.
Die Kultusministerkonferenz führt regelmäßig Ländervergleiche in der Primarstufe für die Fächer Deutsch und Mathematik (alle fünf Jahre) und in der Sekundarstufe I für die Fächer Deutsch/Englisch (alle drei Jahre) oder Französisch und Mathematik/Naturwissenschaften (jeweils alternierend) durch. Ziel der Ländervergleichsstudien ist es festzustellen, inwieweit Schülerinnen und Schüler in Deutschland die für alle Länder verbindlichen Bildungsstandards erreicht haben und in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Rückschlüsse auf das Abschneiden einzelner Schulen, Klassen oder Schülerinnen und Schüler sind aber anhand der veröffentlichten Ergebnisse nicht möglich.