Carolin Emcke erhält Lessing-Preis des Freistaates Sachsen 2015

17.01.2015, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Förderpreise an Julius Fischer und Wolfram Höll verliehen

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange hat heute in Kamenz den mit
13.000 Euro dotierten Lessing-Preis des Freistaates Sachsen an die Reporterin und freie Publizistin Carolin Emcke übergeben. Die beiden Förderpreise in Höhe von je 5.500 Euro erhielten die Autoren Julius Fischer und Wolfram Höll.

„Mit dem Lessing-Preis zeichnet der Freistaat Sachsen heute drei Menschen aus, die sich auf ganz unterschiedliche Weise dem Schaffen des Schriftstellers und Gelehrten Lessing verpflichtet fühlen. In ihren Reportagen und literarischen Werken setzen sie sich für Aufklärung, Toleranz und Menschlichkeit in der Gesellschaft ein. Angesichts der aktuellen Geschehnisse sind es diese Werte, die es von Politik und Zivilgesellschaft verstärkt zu bekräftigen und mit Leben zu erfüllen gilt. Denn nur so kann ein offenes und vorbehaltloses Miteinander gelingen“, würdigte Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, in ihrer Festrede das Wirken der Preisträger.

Der 1993 vom Freistaat Sachsen im Andenken an Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) gestiftete Preis würdigt alle zwei Jahre Persönlichkeiten, deren Werk in der von Lessing geprägten geistigen Tradition steht und die für die deutschsprachige Literatur oder das deutschsprachige Theater Herausragendes geleistet haben.
Mit den beiden Förderpreisen fördert der Freistaat zudem vielversprechende Anfänge auf diesem Gebiet.

Hintergrund:

  • Carolin Emcke, 1967 in Mülheim/Ruhr geboren, studierte Philosophie, Politik und Geschichte in London, Frankfurt am Main und Harvard. Als Philosophin promovierte sie über „Kollektive Identitäten“ und war viele Jahre als Redakteurin beim „Spiegel“ und als Auslandsredakteurin in zahlreichen Kriegs- und Krisengebieten unterwegs. Seit 2007 arbeitet Carolin Emcke als freie Publizistin und Buchautorin. Zudem ist sie internationale Reporterin für DIE ZEIT und berichtet unter anderem aus Israel, von der Westbank, Pakistan, Äygpten, Irak und den USA. Regelmäßig ist sie als Gastdozentin tätig und hält Vorträge über Internationalen Journalismus, Globalisierung, Menschenrechte, Theorien der Gewalt, Zeugenschaft, Photographie und kulturelle Identitäten.
  • Julius Fischer wurde 1984 in Gera geboren und lebt heute in Leipzig. Er ist ein erfolgreicher Slam Poet im deutschsprachigen Raum und hat bereits an zahlreichen Wettbewerben erfolgreich teilgenommen. Er ist engagiertes Mitglied der Dresdner Lesebühne Sax Royal und Mitbegründer der Leipziger Lesebühne Schkeuditzer Kreuz. Seit 2011 ist er festes Mitglied der Berliner Lesebühne Lesedüne. Nach seinem ersten Buch „Über Wachen und Schlafen“ ist 2011 eine Sammlung seiner besten Bühnentexte als Buch mit CD unter dem Titel „Ich will wie meine Katze riechen“ erschienen. 2013 veröffentlichte Julius Fischer „Die schönsten Wanderwege der Wanderhure – kein historische Roman“.
  • Wolfram Höll wurde 1986 in Leipzig geboren. Heute wohnt er in Biel/Bienne in der Schweiz. Wolfram Höll ist freier Autor, Hörspielregisseur und -dramaturg beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF. Bevor er von 2007 bis 2011 am Schweizerischen Literaturinstitut Biel Literarisches Schreiben studierte, studierte Wolfram Höll an den Universitäten Bonn, Paris IV – Sorbonne und Florenz Deutsch-Französische-Studien. Seinen Master schloss Wolfram Höll 2012 in Scenic Arts Practice an der Hochschule der Künste Bern ab. Von 2012 bis 2013 nahm er am Peer-Mentoring Programm im Kanton Bern teil. Derzeit ist Höll Hausautor im Stück Labor am Theater Basel. Wolfram Hölls Bühnenstück „Und dann“ wurde mit dem Mülheimer Dramatikerpreis 2014 prämiert.

Bisherige Lessing-Preisträger:

  • 2013 Volker Lösch; Förderpreise: Franziska Gerstenberg und Judith Schalansky
  • 2011 Monika Maron; Förderpreise: Renatus Deckert und Andreas Heidtmann
  • 2009 Kito Lorenc; Förderpreise: Ulrike Almut Sandig und Dirk Laucke
  • 2007 Ruth Klüger; Förderpreise: Volker Sielaff und Clemens Meyer
  • 2005 Armin Petras; Förderpreise: Martina Hefter und Jörg Bernig
  • 2003 Hans Joachim Schädlich; Förderpreise: Anke Stelling zusammen mit Robby Dannenberg und Christian Lehnert
  • 2001 Adolf Dresen; Förderpreise: Barbara Köhler und Oliver Bukowski
  • 1999 Eduard Goldstücker; Förderpreise: Marion Titze und Marcel Beyer
  • 1997 Wolfgang Hilbig; Förderpreise: Kerstin Hensel und Ulrich Zieger
  • 1995 Rolf Hoppe; Förderpreis: Angela Krauß
  • 1993 Hans Sahl; Förderpreis: Lutz Graf

zurück zum Seitenanfang