Aktueller Krebsbericht für Sachsen

11.12.2014, 16:33 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsministerin Klepsch: »Neue Zahlen bestätigen, dass bessere Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zu immer längeren Überlebenszeiten führen«

Das Gemeinsame Krebsregister (GKR) der ostdeutschen Bundesländer und Berlin hat neue Daten zu Krebserkrankungen in Sachsen veröffentlicht. Danach sind in Sachsen in den Jahren 2010 und 2011 durchschnittlich jährlich 27.190 neu diagnostizierte Krebsfälle gemeldet worden (15.123 Männer, 12.067 Frauen). Das bedeutet, dass jährlich etwa 7,4 von 1.000 Männern und 5,7 von 1.000 Frauen in Sachsen die Diagnose Krebs gestellt wurde. Im Jahr 2014 werden etwa 29.000 Krebsneuerkrankungen erwartet und bis zum Jahr 2025 wird diese Zahl allein auf Grund der demografischen Veränderungen auf etwa 30.700 steigen, was einen Zuwachs von 13 Prozent gegenüber dem Berichtszeitraum bedeutet.

Die häufigsten Krebsneuerkrankungen bei Männern betreffen Prostata (25 Prozent Anteil an allen Krebsneuerkrankungen), Darm (13 Prozent) und Lunge (13 Prozent). Bei Frauen sind es Brustdrüse (28 Prozent), Darm (13 Prozent) und Gebärmutterkörper (6 Prozent). Somit entfällt sowohl bei Männern als auch bei Frauen etwa die Hälfte aller Krebsneuerkrankungen auf die jeweils drei häufigsten Krebsarten.

»Inzwischen überleben etwa 60 Prozent der männlichen und 63 Prozent der weiblichen Krebspatienten ihre Krebserkrankung mindestens fünf Jahre. Noch vor 20 Jahren waren es lediglich 27 Prozent bzw. 42 Prozent«, so Gesundheitsministerin Klepsch. Daher gibt es auch immer mehr Menschen in Sachsen, die mit einer Tumorerkrankung leben. Im Jahr 2011 waren es etwa 66.900 Männer und 62.200 Frauen, bei denen in den letzten 10 Jahren Krebs diagnostiziert wurde. Das sind rund 3,3 Prozent aller Männer und 2,9 Prozent aller Frauen des Landes. Die größten Anteile haben die Lokalisationen Brustdrüse (25.200), Prostata (24.700) und Darm (18.800). Im Alter über 70 Jahren sind es 12 Prozent der Männer und 6 Prozent der Frauen, die mit einer in den letzten 10 Jahren diagnostizierten Krebserkrankung leben.

Die Krebsneuerkrankungsrate ist in den letzten 10 Jahren bei Männern und bei Frauen stabil. Von den häufigsten Lokalisationen bei Männern weisen Lungenkrebs und Darm-krebs sinkende Trends und Prostatakrebs einen steigenden Trend auf. Bei Frauen steigt die Neuerkrankungsrate bei Brust- und Lungenkrebs, während sie bei Darmkrebs sinkt.

Im Berichtszeitraum 2010 bis 2011 sind durchschnittlich jährlich 12.483 Menschen in Sachsen an Krebs gestorben, davon 6.879 Männer und 5.604 Frauen. Die häufigsten zum Tode führenden Krebsarten sind bei Männern Lunge mit einem Anteil von 23 Pro-zent an allen Krebstodesursachen, Darm (12 Prozent) und Prostata (9 Prozent) und bei Frauen Brustdrüse (15 Prozent), Darm (14 Prozent) und Lunge (9 Prozent).

»Die Krebssterblichkeitsrate ist in den letzten 10 Jahren bei Männern und Frauen fal-lend«, betont Staatsministerin Barbara Klepsch. Demnach sinkt bei Männern die Sterblichkeitsrate aller drei häufigsten Krebstodesursachen (Darm, Lunge und Prostata). Bei Frauen ist die Sterblichkeitsrate von Darm- und Brustkrebs fallend, von Lungenkrebs jedoch steigend.

Im Vergleich mit Deutschland liegt die Krebsneuerkrankungsrate bei Männern gering-fügig höher (+2 Prozent) und bei Frauen niedriger (-9 Prozent). Auch die Krebssterbe-rate ist bei Männern geringfügig höher (+4 Prozent) und bei Frauen niedriger (-9 Pro-zent) als im gesamten Bundesgebiet.

In Sachsen gibt es immer mehr Menschen, die mit einer Tumorerkrankung leben. In diesem Zusammenhang weist Staatsministerin Klepsch darauf hin, dass bessere Diag-nose- und Therapiemöglichkeiten zu immer längeren Überlebenszeiten führen.

Die beim Gemeinsamen Krebsregister eingehenden ärztlichen Meldungen, die die Ba-sis für diesen Bericht bilden, stammen größtenteils von den fünf regionalen klinischen Krebsregistern in Sachsen, mit denen das GKR seit deren Bestehen eine enge Koope-ration verbindet.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Roland Stabenow, Leiter der Registerstelle des GKR, Tel: (030) 565 81 410, E-Mail: roland.stabenow@gkr.berlin.de oder besuchen Sie die Internetseite des GKR (www.krebsregister.berlin.de).Text


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Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
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