Podiumsdiskussion: „Kulturerbe in Gefahr“

29.10.2014, 16:34 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz - smac

Sehr geehrte Damen und Herren,

am Mittwoch, den 05. November 2014, 18 Uhr diskutieren im
Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz – kurz smac – drei
Experten und die Museumsdirektorin Dr. Sabine Wolfram über die
Zerstörung kulturellen Erbes und über Kulturgüterraub in der
Krisenregion Syrien. Welche archäologischen Stätten sind besonders betroffen? Wer profitiert von den Plünderungen? Was können wir tun?

Die öffentliche Diskussion findet im Foyer des smac statt. Der Eintritt beträgt 3 €.

Jahrhunderte alte Basare, archäologische Stätten von Weltrang, Museen mit Zeugnissen antiker Hochkulturen, sie werden geplündert, zerstört und alles, was transportabel ist und wertvoll erscheint, wird teuer auf dem Kunstmarkt verkauft. Der Handel mit antiken Kulturschätzen hilft, den Krieg im Nahen Osten zu finanzieren; ein Krieg, der unter anderem Aleppo, die schönste und älteste Stadt in Syrien dem Erdboden gleich gemacht
hat. Auch sind seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien
archäologische Untersuchungen kaum noch möglich. Dabei besitzt diese Region außergewöhnliche Fundplätze von herausragender Bedeutung für die Kulturgeschichte der Menschheit wie Ugarit, eine Stadt aus dem 12. Jh. v. Chr. mit Nachweisen der ersten Buchstabenschrift. Die Kampfhandlungen in und am Rande von Altstädten, römischen und byzantinischen Ruinen sowie Moscheen haben inzwischen zu einer
erschreckenden Bilanz des Global Heritage Fund geführt und die Liste der Verluste wird zunehmend länger. Die örtliche Antikenverwaltung allein ist machtlos, da sie keine zivile Autorität mehr darstellt. Doch was können wir tun? Museumsdirektorin Sabine Wolfram ist überzeugt: „Wir können und müssen schon aufgrund unserer eigenen Geschichte die Öffentlichkeit
für dieses Thema sensibilisieren. Kulturelles Erbe ist Gemeinschaftsgut und sollte geschützt werden, aktuell zum Beispiel durch energisches Vorgehen gegen illegalen Handel mit antiken und historischen Objekten aus Syrien.“

Podiumsgäste

Rund um das Thema der Veranstaltung „Kulturerbe in Gefahr – Archäologische Denkmale in Kriegs- und Krisengebieten“ diskutieren unsere Experten auf dem Podium:

  • Prof. Dr. Mamoun Fansa, Museumsdirektor a. D. und gebürtiger Syrer aus Aleppo berichtet von den Zerstörungen und von den materiellen und immateriellen Folgen der Kriegsschäden, für die Weltkulturerbe-Stätten wie Aleppo einerseits und für die Bevölkerung eines geschundenen Landes andererseits.
  • Rainer Höhling, Journalist und Orientalist, gibt Auskunft über die aktuelle Situation in den Krisengebieten und die Komplexität der Religionsvielfalt im Nahen Osten als ein wahrscheinlicher Auslöser der Konflikte.
  • Prof. Dr. Hartmut Kühne, Seniorprofessor für Vorderasiatische Archäologie an der FU Berlin stellt archäologische Ausgrabungsstätten wie den Tell Schech Hamad mit einer assyrischen Siedlung vom 13. bis zum 6. Jh. v. Chr. vor, die vor wenigen Jahren noch in internationaler Kooperation wissenschaftlich untersucht worden sind und zeigt Grenzen der Forschung in Krisenregionen auf.
  • Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Thomas Bille, MDR Figaro.

Die Veranstaltung wird von MDR Figaro und von MDR LexiTV aufgezeichnet.

Mit freundlichen Grüßen

Jutta Boehme
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Stefan-Heym-Platz 1
09111 Chemnitz

0371 - 91199965
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Kontakt

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Pressesprecher Dr. Christoph Heiermann
Telefon: +49 351 8926 603
Telefax: +49 351 8926 604
E-Mail: info@lfa.sachsen.de
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