Ministerpräsident Tillich besuchte auf der Prager Burg die Ausstellung zur Zwangsarbeit im Nationalsozialismus

01.10.2014, 13:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Medieninformation der Prager Burg und des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds

Prag (1. Oktober 2014) Im Rahmen seines Aufenthaltes in Prag besuchte der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich am Mittwoch, dem 1. Oktober 2014, die internationale Wanderausstellung „Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg“, die derzeit im Schloss Belvedere auf der Prager Burg gezeigt wird.

Der Delegation gehörten u. a. Ivo Losman, stellvertretender Leiter der zentraleuropäischen Abteilung des Außenministeriums der Tschechischen Republik, Jiří Kuděla, Generalkonsul der Tschechischen Republik in Dresden, und Vertreter des Freistaates Sachsen an. Rikola-Gunnar Lüttgenau, Stellvertretender Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und Kurator der Ausstellung informierte gemeinsam mit Tomáš Jelínek, Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, über deren Entstehung, Konzeption und Inhalte. Die von der Gedenkstätten-Stiftung erarbeitete Wanderausstellung wurde initiiert und gefördert von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ). Veranstalter der Station Prag ist die Verwaltung der Prager Burg mit Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

Im Zuge seines Besuches sagte Ministerpräsident Stanislaw Tillich: „Es ist wichtig, dass es Ausstellungen wie diese gibt. Denn sie erinnern uns daran, welches menschliche Leid Diktaturen, Kriege und Unfreiheit und deren Folgen wie Zwangsarbeit auslösen können. Wenn wir heute an dieses Leid erinnern, erinnern wir auch daran, dass wir immer wieder aufs Neue für Freiheit, Demokratie und Frieden eintreten müssen.“

„Die Zwangsarbeit im Nationalsozialismus war ein Verbrechen in ganz Europa“ sagte Rikola-Gunnar Lüttgenau von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. „Diese transnationale Erfahrung zu einem lebendigen Kern des europäischen Gedächtnisses zu machen ist das Ziel der Ausstellung. Daher freuen wir uns umso mehr, dass Ministerpräsident Tillich die Präsentation auf der Prager Burg, die tschechische und deutsche Partner gemeinsam realisiert haben, gewürdigt hat.“

Die Ausstellung „Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg“ ist noch bis zum 31. Oktober 2014 im Schloss Belvedere auf der Prager Burg zu sehen. Parallel dazu realisieren der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, die gemeinnützige Gesellschaft „Živá paměť “(Lebendige Erinnerung), Forum 2000, die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora gemeinsam ein umfangreiches und abwechslungsreiches Begleitprogramm. Es bietet Zeitzeugengespräche, Diskussionen mit Fachleuten über das Thema Zwangsarbeit, Filmvorführungen, kulturelle Veranstaltungen und pädagogische Programme für Schulen. „Gerade auch die Heranführung der jüngeren Generation an dieses komplexe und noch immer hochaktuelle Thema ist dem Zukunftsfonds ein Anliegen“, erklärte Geschäftsführer Jelínek.

In das nationalsozialistische Deutschland und die besetzten Länder wurden über 20 Millionen Männer, Frauen und Kinder aus nahezu ganz Europa verschleppt, um dort als „Fremdarbeiter“, Kriegsgefangene oder Häftlinge von Konzentrationslagern Zwangsarbeit zu leisten, darunter bis zu 600.000 Tschechen. Die Wanderausstellung „Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg“ zeigt zum ersten Mal die Geschichte der Zwangsarbeit und ihre Folgen nach 1945 in ihrer ganzen Komplexität. Prag ist – nach Moskau und Warschau – die dritte Auslandsstation dieser Ausstellung. Sie steht unter der Schirmherrschaft der Präsidenten beider Länder, Miloš Zeman und Joachim Gauck.

Weitere Informationen über den Ausstellung finden Sie auf dieser Internetseite:
http://www.ausstellung-zwangsarbeit.org

Pressefotos erhalten Sie ab 15.00 Uhr unter folgendem Link:
http://www.stiftung-evz.de/service/download/

Kontakt:
Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora: Dr. Philipp Neumann-Thein, pneumann@buchenwald.de, +49 (0)3643 430156

Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ): Dietrich Wolf Fenner, fenner@stiftung-evz.de, +49 (0)30 25929776

Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds (DTZF): Šarka Jarská, jarska@zivapamet.cz, +420 607 655 761

Stiftung Forum 2000: Veronika Losmanová, Veronika.Losmanova@forum2000.cz,
+420 728 637 96


Kontakt

Sächsische Staatskanzlei

Regierungssprecher Ralph Schreiber
Telefon: +49 351 564 10300
Telefax: +49 351 564 10309
E-Mail: presse@sk.sachsen.de

Themen

zurück zum Seitenanfang