Der Engel, der keiner sein wollte

19.09.2014, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsministerin Christine Clauß hat heute (19.09.) gemeinsam mit Oberbürgermeister Damm, der schwedischen Honorarkonsulin Petra Löschke und einem Familienmitglied das Denkmal für Elsa Brändström am Schloss Neursorge in Mittweida eingeweiht.

»Elsa Brändström ist ein Vorbild. Eine Frau, die nicht nach Herkunft, Stand oder Religion fragte. Elsa nahm den Menschen, so wie er ist. Sie behandelte jeden gleich. Und das aus voller Überzeugung«, sagte Staatsministerin Clauß bei der Einweihung. »Elsa war nicht nur Krankenschwester, sie war vor allem auch Diplomatin. Und das mit einer solchen Durchsetzungskraft und mit solchem Erfolg, dass wir uns heute noch an ihr orientieren können. Ich möchte Sie alle von Herzen darin bestärken, das Erbe von Elsa weiter aufrecht zu halten. Sie war eine Frau, die unsere Welt verändert hat – bis zum Schluss«.

Elsa Brändström ging als »Engel von Sibirien« in die Geschichte ein. Allerdings mochte sie diesen Beinamen nicht, sie half aus Überzeugung und fand daran nichts Engelhaftes. Sie kümmerte sich um deutsche Kriegsgefangene in Russland. Als Krankenschwester des Schwedischen Roten Kreuzes erkannte sie schnell die hygienischen Missstände und die Unterernährung der Soldaten. Mit ihren Maßnahmen konnte sie die Sterblichkeitsrate von 80 auf 18 Prozent senken. Den sterbenden Soldaten versprach sie, sich nach dem Krieg um deren Kinder zu kümmern. Sie reiste um die ganze Welt und hielt Vorträge, um das Geld für ein Kinderheim zu sammeln. Sie entschied sich für das Schloss Neusorge in Zschöppichen, einem Ortsteil von Mittweida. Sie wollte die Kinder stärken, damit sie im Leben selbst zurechtkommen.

Elsa Brändström eröffnete ebenso ein Sanatorium in Bad Marienborn, half nach ihrer Emigration anderen Flüchtlingen, in den USA Fuß zu fassen, erfand die berühmten CARE-Pakete und setzte sich Zeit ihres Lebens für Kinder und Kranke ein. Elsa Brändström starb im Alter von nur 59 Jahren an Krebs.


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