Weißtanne bei Expertentreffen im Mittelpunkt

15.05.2014, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kupfer eröffnet Bundestagung der AG Naturgemäße Waldwirtschaft

Forstminister Frank Kupfer hat heute (15. Mai 2014) in Oberwiesenthal (Erzgebirgskreis) die Bundestagung 2014 der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft eröffnet. An der dreitägigen Tagung nehmen ca. 400 Forstexperten aus ganz Deutschland teil. Im Mittelpunkt der Vorträge und Exkursionen stehen die Anstrengungen des Freistaates zur gezielten Anpflanzung der Weißtanne in den sächsischen Mittelgebirgen als wesentlicher Bestandteil des Waldumbaus in Sachsen. „Ich freue mich, dass die größte Waldbaufachtagung Deutschlands in diesem Jahr bei uns im Erzgebirge stattfindet und sich mit der für Sachsen so wichtigen Weißtanne beschäftigt“, sagte der Forstminister.

Im 17. Jahrhundert war jeder dritte Baum in den sächsischen Mittelgebirgswäldern eine Weißtanne. Zusammen mit Buche und Fichte machte sie den ursprünglichen Bergmischwald aus. In der Folge setzten jedoch immer mehr Schwefeldioxid-Immissionen, Kahlschläge und der hohe Wildverbiss den Beständen sehr stark zu, sodass es Anfang des 19. Jahrhunderts bereits deutlich weniger Weitannen gab. 1955 wuchsen auf gerade einmal noch 0,03 Prozent der Holzbodenfläche Weißtannen. Heute gibt es in Sachsen noch ca. 2 000 Weißtannen, die älter als 60 Jahre sind.

„Deswegen haben wir mit dem Programm zur Wiedereinbringung der Weißtanne 1991 eines der erfolgreichsten Artenschutzprojekte gestartet“, so Kupfer. „Seitdem wurden auf einer Fläche von 3 334 Hektar rund 8,5 Millionen junge Tannen allein im Landeswald gepflanzt. Das ist doppelt wichtig – für den Erhalt der Artenvielfalt und für den Waldumbau im Hinblick auf den Klimawandel.“

Die Weißtanne zeichnet sich durch eine vergleichsweise hohe Trockentoleranz aus, die bei sich verringernden Sommerniederschlägen überlebenswichtig sein kann. Weil sie mit ihren tiefen Wurzeln den Waldboden stabilisiert, ist sie äußerst bedeutsam für das Ökosystem des Waldes. Im Wurzelraum der Weißtannen kann mehr Regenwasser als zum Beispiel bei Fichten versickern, dieses gute Rückhaltevermögen verbessert damit den Hochwasserschutz. Schließlich wächst die Weißtanne stetig und dauerhaft auch im Schatten anderer Bäume. Das und ihre Holzeigenschaften ergeben einen hohen Ertrags- und Nutzwert der Weißtanne. „Deswegen ist die Weißtanne beim Waldumbau in Sachsen unverzichtbar“, sagte der Forstminister.

Die Weißtannen werden vorwiegend in Höhenlagen zwischen 400 und 750 Meter über Normalnull gepflanzt oder gesät. In diesem Jahr sind es im Landesswald eine Million Weißtannen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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