Sozialministerin Clauß will zügige Reform zugunsten der Patienten
21.03.2014, 11:52 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Jährlich leidet jeder vierte Erwachsene und jedes zehnte Kind an einer psychischen Erkrankung. Aufgrund langer Wartezeiten können diese vom Psychotherapeuten weder zeitnah diagnostiziert noch schnell behandelt werden. Zunehmend sind psychische Gesundheitsbeeinträchtigungen arbeitsbedingt.
»Ich werde mich dafür einsetzen, dass Patienten künftig eine schnellere therapeutische Behandlung in Anspruch nehmen können«, verkündete Sozialministerin Christine Clauß anlässlich des zweiten Ostdeutschen Psychotherapeutentages am 21. März in Leipzig.
Mithilfe eines geplanten und im Berliner Koalitionsvertrag festgehaltenen Novellierungsprozesses der Psychotherapie-Richtlinie soll die ambulante Psychotherapie reformiert werden. Für die Ministerin stehen dabei die frühzeitige Diagnostik von Erkrankungen, eine schnellere Beratung und ein unbürokratischer Zugang zur Akutbehandlung und Erstversorgung im Vordergrund. Desweiteren soll es zu einer flexibleren Anwendung von Kurz- und Langzeittherapien kommen und die Gruppentherapie gestärkt werden. In diesem Zuge sei es auch von Belang psychisch Kranken älteren Alters wie auch psychisch schwer Erkrankten verstärkt therapeutische Angebote zu ermöglichen.
Die Ministerin bat um Unterstützung: »Die Selbstverwaltungspartner, die Gesundheitsbehörden und vor allem auch die Fachverbände sind aufgefordert, Vorschläge für die Flexibilisierung und Erweiterung der Behandlungsmöglichkeiten in der ambulanten Psychotherapie zu erarbeiten«, so Clauß.
Zusätzlich appellierte die Sozialministerin an das Engagement der Psychotherapeuten hinsichtlich der Schnittstellen zu anderen Experten, um die Menschen in ihrem gesamten sozialen Umfeld therapeutisch unterstützen zu können.