Trinkwasserversorgung auch in Trockenzeiten stabil

21.03.2014, 11:35 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Umweltminister Frank Kupfer zum bevorstehenden Tag des Wassers

Die Sachsen müssen sich auch bei der aktuell anhaltenden Trockenheit keine Sorgen um ihr Trinkwasser machen. Das betont Umweltminister Frank Kupfer anlässlich des morgigen (22.3.) Tages des Wassers. „Hier in Sachsen kommt das Wasser auch in Notzeiten zuverlässig und mit hoher Qualität aus dem Hahn“, so der Minister. „Für uns ist das zum Glück eine Selbstverständlichkeit. 884 Millionen Menschen weltweit können von einem solchen Luxus aber nur träumen“.

Nach Ansicht des Ministers zeigt gerade die anhaltende Trockenheit, wie wichtig eine kluge Bewirtschaftung der Talsperren in Sachsen ist. „Wir hatten in diesem Jahr nur sehr wenig Schnee, deshalb ist die Schneeschmelze im Frühjahr ausgefallen. Dazu kommt, dass es lange nicht geregnet hat. Eine Reihe von Pegeln an den Flüssen in Sachsen zeigte deshalb in den letzten Tagen bereits sehr geringe Wasserstände. Unsere Trinkwassertalsperren sind mit im Schnitt 90 Prozent aber trotzdem noch gut gefüllt“. Auch bei lang anhaltenden niederschlagsarmen Perioden können die 23 sächsischen Trinkwassertalsperren bis zu drei Jahre lang zuverlässig Wasser liefern.

„Es ist die fachlich fundierte Bewirtschaftung durch gut ausgebildete Experten, auf die es ankommt“, betont der Minister. „Unsere Talsperren betreiben wir für mehrere Funktionen. Wasserbevorratung ist dabei mindestens ebenso wichtig wie Hochwasserschutz. Was nützen uns leere Talsperren, wenn es dann bei Trockenheit kein Wasser mehr gibt?“

Zu einer hohen Versorgungssicherheit mit Trinkwasser tragen in Sachsen neben der verantwortungsvollen Bewirtschaftung auch Verbundsysteme zwischen den Talsperren bei. So können die Talsperren aus dem mittleren Erzgebirge bei Bedarf auch die Regionen Chemnitz oder Dresden mitversorgen. So hat sich dieses System während des Hochwassers 2013 oder bei der Sanierung der Talsperre Klingenberg bewährt. Diese Talsperre liefert Wasser für rund 350 000 Menschen im Raum Dresden, darunter für etwa 60 Prozent der Bewohner der Landeshauptstadt. Obwohl die Uferfiltratwasserwerke an der Elbe während des Hochwassers 2013 vorübergehend außer Betrieb gehen mussten, konnte die Wasserbereitstellung durchgängig stabil gewährleistet werden - aus dem Talsperrenverbundsystem.

Hintergrund:

Sachsen ist ein Land, das nicht unter Wassermangel leidet. Nur etwa fünf Prozent der natürlichen Wasservorkommen werden für die Trinkwasserversorgung genutzt. 580 000 Kubikmeter Wasser sind täglich zur Versorgung der Bevölkerung, aber auch von Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft erforderlich. Gewonnen wird das Wasser zu 61 Prozent aus Talsperren, Oberflächengewässern oder Uferfiltrat. 32 Prozent kommen aus dem Grundwasser.

Im Schnitt verbraucht jeder Sachse rund 84 Liter Trinkwasser am Tag. Das ist deutlich weniger als der Bundesdurchschnitt (120 Liter).

Für eine hohe Qualität des Trinkwassers sorgen unter anderem 442 Trinkwasserschutzgebiete mit einer Fläche von insgesamt 1 438 Quadratkilometern. In diesen Gebieten gelten Nutzungsverbote- und -beschränkungen, die Verunreinigungen des Wassers verhindern sollen.

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen (LTV) betreibt 23 Trinkwasser- und 33 Brauchwassertalsperren sowie 81 sonstige Stauanlagen mit einem Gesamtstauraum von etwa 550 Millionen Kubikmetern. Größte Talsperre ist die Talsperre Eibenstock. Sie staut das Wasser der Zwickauer Mulde, kann bis zu 75 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen und bis zu 1 340 Liter pro Sekunde für die Trinkwasserversorgung bereitstellen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de

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