Wissenschaftsrat legt Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Berufsakademie vor

27.01.2014, 12:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Berufsakademie ist erfolgreich etabliert und soll in jetziger Struktur erhalten bleiben

Der Wissenschaftsrat, der die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung berät, hat heute seine Empfehlungen zu Weiterentwicklung der Berufsakademie Sachsen vorgestellt. Demnach habe sich die Berufsakademie mit der Verbindung von beruflicher und akademischer Bildung erfolgreich etabliert und erfülle wichtige Funktionen im regionalen Ausbildungs- und Beschäftigungssystem. Zudem leiste sie als Brücke zum hochschulischen Masterstudium einen wertvollen Beitrag zur Öffnung und Durchlässigkeit der beruflichen und akademischen Bildungssysteme.

„Ich freue mich sehr, dass die erfolgreiche Arbeit der Berufsakademie vom Wissenschaftsrat gewürdigt wurde. Mit ihrem konzentrierten dualen Studium hat sie seit nunmehr 20 Jahren ein besonderes Alleinstellungsmerkmal. Die Berufsakademie Sachsen ist eine wichtige Säule für die Ausbildung von Fach- und Führungskräften im Freistaat Sachsen und wichtiger Partner der regionalen Wirtschaft. Mit den heute ausgesprochenen Empfehlungen des Wissenschaftsrates haben wir eine tragfähige Grundlage, die Berufsakademie zukunftsfähig weiterzuentwickeln“, erklärt Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer.

Eine Umwandlung der Berufsakademie Sachsen in eine Hochschule wird vom Wissenschaftsrat nicht empfohlen. Dafür bestünden weder die erforderlichen institutionellen und finanziellen Voraussetzungen noch eine hochschulpolitisch oder arbeitsmarktpolitisch zwingende Notwendigkeit.
Damit sich die Berufsakademie Sachsen auch künftig weiter erfolgreich entwickeln kann, empfiehlt der Wissenschaftsrat verbindliche Standards für die Vergütung ihrer Studierenden durch die Praxispartner. Um die Qualität der Ausbildung weiter zu steigern, sollten Berufungsverfahren wissenschaftsgeleitet, transparent und vor dem Hintergrund einer akademieübergreifenden Struktur- und Entwicklungsplanung erfolgen. Zudem sei eine engere Kooperation mit den sächsischen Hochschulen empfehlenswert, um die Durchlässigkeit zu Masterstudiengängen zu verbessern. Kooperative Masterprogramme werden vom Wissenschaftsrat nicht empfohlen.

Deutliches Entwicklungspotenzial sieht der Wissenschaftsrat beim Ausbau des Weiterbildungsangebotes, da die Akademie über eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis verfüge.
Ebenfalls regt der Wissenschaftsrat eine höhere Vergütung für hauptberufliche Dozenten an, um so die Attraktivität der Berufsakademie Sachsen für qualifiziertes wissenschaftliches Personal zu erhöhen.

Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hatte den Wissenschaftsrat in Bonn im Dezember 2012 gebeten, die Berufsakademie Sachsen zu evaluieren und damit einer strengen Qualitäts- und Effizienzprüfung zu unterziehen. Die Berufsakademie Sachsen ist neben den Universitäten, Kunsthochschulen und den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften eine wichtige Säule der tertiären Ausbildung im Freistaat.

In der Berufsakademie Sachsen, die an den Standorten in Bautzen, Breitenbrunn, Dresden, Glauchau, Leipzig, Plauen, und Riesa zu Hause ist, tragen Staat und Wirtschaft gemeinsam die Verantwortung für die Ausbildung der Studenten. Branchenbezogen werden attraktive Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft, Technik und Sozialwesen angeboten.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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