Schul-TÜV belegt hohe Unterrichtsqualität in Sachsen

06.11.2013, 10:07 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

„Wir haben in Sachsen eine gute Unterrichtsqualität.“ Dieses Fazit zog Kultusministerin Brunhild Kurth aus den Ergebnissen der externen Schulevaluation. Die Kultusministerin dankte den Lehrkräften für die hervorragende Arbeit, die von der Schulevaluation bestätigt wird. Wie ein entsprechender Bericht dazu belegt, gelingt es Sachsens Lehrern besonders gut, die Aufmerksamkeit der Schüler aufrechtzuerhalten. Zudem ist die Sozialkompetenz und Werteorientierung bei den Schülern aller Schularten gut entwickelt. Eltern sind darüber hinaus sehr zufrieden mit der Vermittlung von Wissen und Teamfähigkeit in allen Schularten. Handlungsbedarf gibt es allerdings bei der Methodenkompetenz der Schüler, dem praxisnahen und schülerorientierten Unterricht sowie bei der sogenannten Binnendifferenzierung im Schulunterricht. Das sind die wesentlichen Ergebnisse der externen Bewertung, der sich mit 916 Schulen drei Viertel aller Grund- und Mittelschulen, Berufsbildenden Schulen sowie Gymnasien in den vergangenen fünf Schuljahren unterzogen haben. Dabei beobachteten externe Bildungsexperten rund 18.000 Unterrichtseinheiten und werteten etwa 140.500 Fragebögen aus.
Im Unterschied zum 1. Ergebnisbericht aus dem Jahr 2010, der einen Gesamtüberblick über die schulische Qualität im Freistaat Sachsen lieferte, stellt der nun erschienene 2. Ergebnisbericht zur Schulevaluation die Unterrichtsqualität und die Kompetenzen der Schüler in den Mittelpunkt. Zudem liefert der 2. Ergebnisbericht Aussagen zur individuellen Förderung an Sachsens Schulen und zur Zufriedenheit der Eltern mit der Schule ihrer Kinder.
Neben den Unterrichtsbeobachtungen zeigen auch die Ergebnisse der schriftlichen Befragungen, dass es den Lehrkräften meist besser gelingt, die leistungsschwachen Schüler zu fördern als die leistungsstarken. In allen Schularten zeigen die Lehrkräfte ein hohes Engagement bei der Unterrichtsführung. Grundsätzlich wird die Unterrichtsqualität an den Grundschulen etwas besser bewertet als an den weiterführenden Schulen.
Weiter zu verbessern ist in allen Schularten die Differenzierung innerhalb des Unterrichts. Es gelingt nicht in ausreichendem Maß, den Unterrichtsstoff an die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und das unterschiedliche Arbeitstempo der Schülerinnen und Schüler anzupassen.
„Nun kommt es darauf an, die hohe Schulqualität zu sichern und weiter zu verbessern“, erklärte Kultusministerin Brunhild Kurth. Sie sagte den Schulen bei der Unterrichtsentwicklung Unterstützung zu. So hat das Sächsische Bildungsinstitut bereits Fortbildungsangebote aufgelegt, die es den Lehrkräften ermöglichen sollen, Schüler noch besser individuell zu fördern. Dabei werden zum Beispiel Trainer für Unterrichtsentwicklung ausgebildet, die wiederum an ihrer Schule die Kolleginnen und Kollegen fortbilden.
Das Bildungsinstitut hat zudem einen Leitfaden zum kompetenzorientierten Unterricht entwickelt, der Lehrern hilft, den Unterricht so aufzubauen, dass die Kompetenzen der Schüler weiterentwickelt werden. Dieser Leitfaden enthält Planungsbeispiele für ausgewählte Fächer aller Schularten und wird bereits in Fortbildungsveranstaltungen und der Lehrerausbildung eingesetzt. Darüber hinaus wurde für Lehrkräfte eine Datenbank mit Lernaufgaben und Materialien entwickelt, um kompetenzorientierten Unterricht zu unterstützen und Hilfe zur Bestimmung der Lernausgangslage und Diagnostik zu leisten. Die externe Schulevaluation in Sachsen ist ein standardisiertes Verfahren, mit dem seit dem Schuljahr 2007/08 alle Schularten einer Qualitätsmessung unterzogen werden. Die beteiligten Schulen werden per Zufalls-Stichprobe repräsentativ ausgewählt. Die Evaluatorinnen und Evaluatoren besuchen die Schulen, führen Gespräche und beobachten den Unterricht. Die Schulen erhalten im Ergebnis der Evaluation einen individuellen Bericht zu ihren Stärken und dem Handlungsbedarf in insgesamt sechs Bereichen schulischer Qualität. Die Erhebung der Daten erfolgt zum einen mittels schriftlicher Befragung von Lehrern, Eltern, Schülern und – an den Berufsbildenden Schulen – den Ausbildungspartnern. Zum anderen werden innerhalb eines mehrtägigen Schulbesuchs zwischen 20 und 40 Unterrichtseinheiten beobachtet und bewertet. Außerdem werden schulprogrammatische Dokumente, z. B. Schulprogramme und Fortbildungskonzepte, verschiedene statistische Kennwerte und ein Schulleiterinterview für die Bewertung der schulischen Qualität hinzugezogen.
Der knapp 80 Seiten umfassende 2. Ergebnisbericht "Externe Schulevaluation in Sachsen" wurde an alle evaluierten Schulen in Sachsen versandt. Er steht als Download unter https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/19151 bereit. Informationen zum Schulbesuchsverfahren der externen Schulevaluation gibt es unter: http://www.bildung.sachsen.de/3394.htm


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
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E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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