Sensation in der Mulde!

10.10.2013, 12:56 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Stefan Peterhansl mit dem gefangenen Lachs (© Zeno Weiske)

Stefan Peterhansl mit dem ersten nach hundert Jahren in der Mulde gefangenen Lachs Foto: Zeno Weiske, Abdruck honorarfrei

Stefan Peterhansl mit dem gefangenen Lachs (© Zeno Weiske)

Stefan Peterhansl mit dem ersten nach hundert Jahren in der Mulde gefangenen Lachs Foto: Zeno Weiske, Abdruck honorarfrei

Stefan Peterhansl mit dem ersten nach hundert Jahren in der Mulde gefangenen Lachs
Foto: Zeno Weiske, Abdruck honorarfrei

Erster Lachs nach mindestens 100 Jahren in die Mulde zurückgekehrt

Einen sensationellen Fang machte Stefan Peterhansl aus Colditz. Der 25-jährige Angler fing am 5. Oktober 2013 im Unterlauf der Freiberger Mulde einen 74 cm langen Lachs. „Für uns ist das eine kleine Sensation und eine freudige Nachricht“, so Umweltminister Frank Kupfer. „Dieser Fisch ist nicht nur der erste in diesem Jahr nach Sachsen zum Laichen zurückgekehrte Lachs. Es ist vor allem der erste Lachs in der Mulde, nachdem es in ihrem gesamten Einzugsgebiet mindestens einhundert Jahre keine Lachse gab“.

Im Jahr 1995 hat der Freistaat Sachsen ein ehrgeiziges Programm gestartet, Lachse in die Elbe und ausgewählte Nebengewässer zurückzuholen, nachdem die Fischart nach 1947 in der Elbe als ausgestorben galt. Das Programm begann in Nebenflüssen, die eine praktisch ungehinderte Abwanderung der Jungfische in den Nordatlantik und eine ebenso unproblematische Rückkehr ermöglichen. So sind in den unmittelbar in die Elbe mündenden Lachsbach seit 1998 inzwischen mindestens 1 000 Laichlachse aufgestiegen. Die wichtigsten Laichplätze für den Lachs auf sächsischem Gebiet lagen in historischer Zeit jedoch im Einzugsgebiet der Mulden im Erzgebirge.

Im März 2004 hatte deshalb der damalige Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Steffen Flath, unterhalb von Chemnitz die ersten Junglachse ausgesetzt. Klar war damals, dass bis zur Rückkehr der aufsteigenden Laichfische zwischen der Stadt Chemnitz und der Mündung der Mulde bei Dessau noch eine Vielzahl von Wehranlagen in Sachsen und Sachsen-Anhalt so umgestaltet werden mussten, dass ein Fischaufstieg möglich ist.

In den letzten Jahren ist in dieser Hinsicht im Freistaat viel geschehen. Nur noch wenige Wehre in der Vereinigten Mulde besitzen keinen funktionsfähigen Fischweg. Trotzdem gibt es auch heute noch bis zum Fangplatz bei Klosterbuch bei Normalwasserstand auch für den leistungsfähigen Lachs unpassierbare Wehre.

Dem nun gefangenen Fisch half beim Aufstieg bis in die Freiberger Mulde offensichtlich das Hochwasser vom Frühjahr, welches Wehre durch Über- bzw. Umspülung kurzzeitig für aufwärts wandernde Lachse passierbar machte. Das macht deutlich, wie wichtig die Fischdurchgängigkeit für die Gewässerqualität ist. Wenn alle vorhandenen Wanderhindernisse zwischen Dessau und Chemnitz mit funktionsfähigen Fischwegen ausgerüstet sein werden, ist die Rückkehr des Königs der Fische in das Stadtgebiet von Chemnitz keine Utopie mehr.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de

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