Übergabe des Vorsitzes der Integrationsministerkonferenz an Sachsen-Anhalt
27.09.2013, 11:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Sozialministerin Christine Clauß hat heute (27.09.) in Magdeburg die Geschäfte der Integrationsministerkonferenz (IntMK) an ihren Nachfolger in Sachsen-Anhalt, Sozialminister Norbert Bischoff, übergeben.
Staatsministerin Clauß zieht im Rückblick angesichts des Erreichten eine positive Bilanz. »In Sachsen werden wir den begonnenen Weg einer gelingenden Integration mit allen Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam und aktiv weitergehen mit Respekt, Toleranz und Achtung. Vor dem Hintergrund der dramatischen Lage in Syrien nimmt Deutschland seit Mitte September zahlreiche Bürgerkriegsflüchtlinge auf. Die Integration dieser zum Teil schwer traumatisierten Menschen stellt die Akteure praktischer Integrationsarbeit vor vielfältige Herausforderungen. Hier werden Bund und Länder aufgrund ihrer vielfältigen Erfahrungen gemeinsam alle anstehenden Probleme meistern.«
Als erstes ostdeutsches Bundesland übernahm Sachsen am 1. Oktober 2012 für ein Jahr den Vorsitz der Integrationsministerkonferenz. Am 20. und 21. März 2013 tagte diese in Dresden im Beisein der zuständigen Ministerinnen und Minister der Bundesländer sowie der Senatorinnen und Senatoren der Länder. Schwerpunkt der diesjährigen Konferenz war der Ausbau der Willkommens- und Anerkennungskultur.
Mit dem von allen Ländern getragenen Leitantrag »Willkommens- und Anerkennungskultur« erhält die Integrationspolitik für das nächste Jahr neue Impulse. Sachsen hatte die Konferenz unter das Motto »Agenda für Deutschland – eine Willkommensgesellschaft« gestellt. Die Integrationsministerkonferenz hat im Ergebnis einstimmig den Ausbau der Willkommens- und Anerkennungskultur in Weiterentwicklung der Integrationspolitik beschlossen. Der Leitantrag soll insbesondere auch ein Zeichen für Weltoffenheit und Integrationswillen und gegen Fremdenfeindlichkeit setzen.
Integration ist ein wechselseitiger Prozess, der die aktive Integrationsbereitschaft der Neuzuwanderer und eine interkulturelle Aufnahmebereitschaft der Mehrheitsgesellschaft erfordert. Kulturelle Vielfalt soll als gesellschaftliche Bereicherung verstanden werden.
Grundlage einer gelebten Willkommens- und Anerkennungskultur sind der Zugang zu Sprache, Bildung und Arbeit. Damit sich Integration künftig noch reibungsloser vollziehen kann, soll eine vorbereitende Integration noch im Herkunftsland beginnen. Hier soll sich z. B. der künftige Facharbeiter mit seiner Familie auf ein Leben in Deutschland vorbereiten.
Ab dem 1. Oktober 2013 führt Sachsen-Anhalt die Geschäfte der Integrationsministerkonferenz für die nächsten zwölf Monate. Minister Bischoff blickt mit besten Erwartungen in die Zukunft: Deutschland hat bzw. wird die Anforderungen an eine vorausschauende Integrationspolitik weiter gestalten und den begonnenen Integrationsprozess fortsetzen. Im Mittelpunkt stehen Spracherwerb, Bildung und der Zugang zu Arbeit.