»Sachsen füreinander: Seniorengenossenschaften«

13.09.2013, 12:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Im Rahmen eines Fachkongresses haben heute auf Einladung von Sozialministerin Christine Clauß knapp 200 Teilnehmer Modelle für Seniorengenossenschaften diskutiert. Anlass war ein Gutachten von Professor Werner Esswein, TU Dresden, und Professor Bernd Raffelhüschen, Universität Freiburg, die sich im Auftrag des sächsischen Sozialministeriums mit den Chancen und Perspektiven von Seniorengenossenschaften befasst haben.

»Eine gute Idee kommt wieder«, so Staatsministerin Christine Clauß, »eine Idee, die tatsächlich eine Antwort auf die Probleme des demografischen Wandels geben kann. Denn Seniorengenossenschaften folgen dem Prinzip der Gegenseitigkeit und Eigenverantwortung, sie bieten bei guter Führung langfristige Sicherheit und vor allem eröffnen sie den Menschen des dritten Lebensalters eine Möglichkeit, ihre Talente und ihre Tatkraft dort einzubringen, wo wir sie dringend brauchen.«

Das Grundprinzip von Seniorengenossenschaften beruht darauf, dass sich Menschen zusammenfinden, die sich gegenseitig in einem verbindlich organisierten Rahmen unterstützen möchten. Ihr gemeinsames Ziel ist, sich gegenseitig im Alltag zu helfen, aber auch bei Demenzkranken die notwendige Betreuung zu übernehmen oder auch in der Pflege zu unterstützen. Die engagierten Mitglieder erbringen Leistungen und erhalten dafür eine Entschädigung, die sie sich auszahlen oder als Zeitguthaben gutschreiben lassen können. Die Zeit, die man heute „erwirtschaftet“ kann dann später, wenn man Unterstützung braucht, in Anspruch genommen werden. Wer heute 100 Stunden arbeitet und anspart, kann später Leistungen hierfür inflationssicher wieder abrufen; so Clauß.

»Besonders freue ich mich«, so Staatsministerin Christine Clauß, »dass Mi-nisterpräsident a.D. Professor Böhmer in seinem Vortrag »Heute geben – morgen nehmen: Gedanken zu einem neuen Generationenpakt« die Probleme des demografischen Wandels noch einmal deutlich angesprochen hat. Wir brauchen eine neue Solidaritätskultur, die alle je nach ihren Talenten und Leistungsfähigkeit einbezieht.«

Clauß geht davon aus, dass diese Idee der Seniorengenossenschaften auch in Sachsen „zündet“, nachdem in Bayern und Baden-Württemberg solche Gemeinschaften schon seit 1990 bestehen. Mit der Reform des Genossenschaftsgesetzes im Jahr 2006 haben sich die Rahmenbedingungen für Sozialgenossenschaften deutlich verbessert, so dass erfolgreichen Gründungen in Sachsen nichts im Wege stehe. Sie ermunterte die anwesenden Bürgermeister und Bürgermeisterinnen vor Ort in ihren Gemeinden für diese Idee zu werben und Gründungen nach Kräften zu unterstützen.

»Solidität, Solidarität und Generationengerechtigkeit sind die Grundlagen einer zu-kunftsfähigen Sozialpolitik, die nicht zulasten der Zukunft lebt«, so Christine Clauß. »Dafür steht »Sachsen füreinander«. »Sachsen füreinander« heißt, dass Sachsen als deutscher Alterspionier sich heute auf den Weg macht, um auch im sozialen Bereich die Zukunftsfähigkeit unseres Landes zu sichern.«


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de

Themen

zurück zum Seitenanfang