Forschung und Entwicklung sichern wirtschaftlichen Erfolg im Freistaat

27.08.2013, 13:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Bericht zur „Forschungs- und Technologiepolitik und ihre strategische Fortentwicklung für den Freistaat Sachsen“ vorgelegt

„Im Jahr 2011 wurden im Freistaat Sachsen 2,92 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Die Europäische Union, der Bund und der Freistaat Sachsen sowie die Unternehmen haben für Forschung und Entwicklung 2,8 Milliarden Euro bereitgestellt. Das belegt eindrucksvoll: wir sind uns in Sachsen bewusst, dass wirtschaftliche Erfolge von Morgen entscheidend davon abhängen, was heute in Forschung und Entwicklung investiert wird“, sagte die Sächsische Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer.
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt wurden in Deutschland nur in Baden-Württemberg, Berlin, Bayern und Hessen mehr für Forschung und Entwicklung aufgewendet.

Diese Analysen finden sich im Kabinettsbericht des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst zur Forschungs- und Technologiepolitik. Der Bericht zeigt anhand verschiedener Indikatoren die Leistungsfähigkeit der Forschung in Sachsen auf. Dazu gehören etwa die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln, also die Partizipation an Programmen des Bundes und der EU sowie der Erfolg beim Einwerben von Forschungsaufträgen aus der Wirtschaft. Warben im Jahr 2010 (aktuellste statistische Zahlen) Universitätsprofessoren in Deutschland durchschnittlich 261.700 Euro Drittmittel ein, so waren es in Sachsen im selben Jahr 360.650 Euro.

Verschiedene Indikatoren zeigen auch, wie gut die Hochschulen und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen heute in Sachsen miteinander vernetzt sind. So sind die meisten Leiter von außeruniversitären Forschungseinrichtungen zugleich Professoren an Hochschulen in Sachsen. Diese Personalunion zwischen Direktor einer Forschungseinrichtung und Hochschullehrer ist der Garant für stabile Kooperationen. Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen arbeiten aber auch bei Forschungsprojekten und bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses eng zusammen.

Sabine von Schorlemer: „Von immer größerem Gewicht für die Leistungsfähigkeit einer Region ist die enge Zusammenarbeit von Unternehmen mit den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Langfristige Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass wissenschaftliche Erkenntnisse schnell in innovative Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden können. Die Wissenschaftsforen in den sächsischen Wissenschaftsregionen haben gerade auch zum Ziel, solche Partnerschaften zu stärken. Begünstigt wird dies vor allem dadurch, dass die wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte heute in Sachsen die Schwerpunkte der kontinuierlich Forschung und Entwicklung betreibenden sächsischen Unternehmen widerspiegeln.“

So konnten die Unternehmen in Sachsen ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in den letzten Jahren erheblich steigern. Die industriegetragene Forschung und Entwicklung habe jedoch in Sachsen noch nicht das Gewicht, das sie in einem Industrieland wie dem Freistaat Sachsen haben sollte. Das liege vor allem an der noch immer kleinteiligen Wirtschaft. Anders als in den alten Ländern seien es in Sachsen und auch in den anderen neuen Ländern heute vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen, die kontinuierlich Forschung und Entwicklung betreiben. Große Unternehmen mit Führungsfunktionen in Forschung und Entwicklung (FuE) seien noch in zu geringer Anzahl vorhanden. Dies zeige auch ein Blick auf die Verteilung des FuE-Personals nach Betriebsgrößen. In Sachsen seien 63 Prozent des FuE-Personals in kleinen und mittleren Unternehmen tätig, deutschlandweit nur 17 Prozent.

In den letzten Jahren haben die Unternehmen in Sachsen ihre FuE-Aufwendungen kräftig gesteigert. Sie nahmen in den letzten zehn Jahren um ca. 60 Prozent zu. Betrugen die FuE-Aufwendungen kontinuierlich FuE betreibender Unternehmen in Sachsen im Jahr 2001 noch 665 Millionen Euro, so stiegen sie bis zum Jahr 2011 auf bereits 1,2 Milliarden Euro.

Sabine von Schorlemer: „Die Unternehmen sind also auf dem besten Weg, sich durch eigene Forschung und Entwicklung im Verbund mit der Wissenschaft die Basis für künftige Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen. Die sächsische Forschungslandschaft einschließlich der Institute der externen Industrieforschung hat das Potenzial, auch in Zukunft maßgeblich zur weiteren Stärkung der Innovationskraft sächsischer Unternehmen beizutragen. Das Instrumentarium der Technologieförderung, insbesondere die Verbundprojektförderung, trägt entscheidend dazu bei, in Sachsen den Wissenschaft und Wirtschaft übergreifenden Kreativitäts- und Innovationsprozess zu beschleunigen.“

Es komme darauf an, künftig alles zu tun, damit Unternehmen aller Größenordnungen in Sachsen ihre Innovationskraft weiter steigern. Unternehmen, die noch keine eigene Forschung und Entwicklung betreiben, sollen auch mit Hilfe der InnoPrämie ermutigt werden, den Austausch mit Forschungseinrichtungen zu suchen. Für Unternehmen, die bereits erfolgreich eigene Forschung und Entwicklung betreiben, kommt es darauf an, die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen in Sachsen zu vertiefen. „Unverzichtbar sind auch weiterhin wissensbasierte Ausgründungen aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Wissen zu generieren und Wissen so schnell wie möglich zur Anwendung zu bringen: Das ist das Erfolgsrezept für die künftige Entwicklung Sachsens hin zu einer in Wissenschaft und Wirtschaft führenden Region Europas“, unterstrich die Wissenschaftsministerin.

Den Forschungsbericht finden Sie unter: http://www.forschung.sachsen.de.


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