Wertvolles Haus kann saniert werden

23.08.2013, 14:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsminister Frank Kupfer übergibt in Torgau zwei Förderbescheide

Staatsminister Frank Kupfer hat heute (23. August 2013) dem Förderverein für Denkmalpflege in der Stadt Torgau e. V. zwei Fördermittelbescheide zur Sanierung des Spalatinhauses in Torgau (Landkreis Nordsachsen) übergeben. Das Vorhaben wird über das Denkmalschutz-Sonderprogramm IV des Freistaates Sachsen in Höhe von 85 200 Euro gefördert. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien unterstützt das Projekt mit weiteren 85 300 Euro. „Sie wollen hier eines der ältesten weltlichen Gebäude der Stadt Torgau wiederherstellen“, sagte der Minister. „Ich freue mich, dass dieses Vorhaben nun mit Fördermitteln des Freistaates und des Bundes in Angriff genommen werden kann.“ Die Gesamtkosten der Sanierung betragen rund 190 000 Euro.

Das zweigeschossige Spalatinhaus ist 1493 als Priesterhaus entstanden. Aus dieser Zeit sind ein Großteil der ursprünglichen Bausubstanz und fast der komplette Dachstuhl erhalten. Damit ist das Haus in der Torgauer Katharinenstraße eines der wenigen authentischen Zeugnisse der spätmittelalterlichen Stadt vor ihrem schrittweisen Ausbau zur kursächsischen Residenzstadt der Renaissance. Kurfürst Friedrich der Weise hatte das Haus 1523 seinem Geheimsekretär und Hofprediger Georg Spalatin übertragen, der es zehn Jahre als Torgauer Domizil nutzte.

Bei den anstehenden denkmalpflegerischen Maßnahmen soll unter anderem die Baukonstruktion des Hauses gesichert werden. Das Dach wird unter Beibehaltung des historischen Dachstuhls neu eingepasst. Bei der Erneuerung eines Fachwerkgiebels soll auch originales Baumaterial vom Haus verwendet werden. Geplant ist außerdem die weitestgehende Wiederherstellung der ursprünglichen Raumstruktur mit Priesterstube und Priesterkammer und die Wiederherstellung des originalen äußeren Erscheinungsbildes.

Das Spalatinhaus soll künftig als Museum zur Reformationsgeschichte genutzt werden. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war es sehr häufig Begegnungsstätte für in Torgau anwesende Reformatoren. „Es ist ein Glücksfall, dass sich der Förderverein für Denkmalpflege in der Stadt Torgau und der Torgauer Geschichtsverein des Hauses angenommen haben“, so Kupfer. „Ihr Engagement bei der Sanierung und die von Ihnen initiierte Nutzung als Museum ermöglichen es, dieses historisch wertvolle Gebäude zu erhalten.“


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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