Erwacht aus dem 400jährigen Dornröschenschlaf

04.07.2013, 10:09 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

„Die ehemalige Schlosskapelle bekommt ihre ursprüngliche Raumstruktur zurück“

Ein Schwerpunkt der Bautätigkeit der vergangenen Jahre im Zusammenhang mit dem Aufbau des Dresdner Schlosses war der Einbau des Schlingrippengewölbes in der ehemaligen Schlosskapelle. Die Bauarbeiten wurden heute mit der Setzung des Schlusssteins durch Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland beendet.

Nach 400 Jahren Dornröschenschlaf ist es Fachleuten erstmalig gelungen, das historische mittelalterliche Schlingrippengewölbe nach traditioneller Technik mit Ziegeln und doppelt gekrümmten Sandsteinrippen von Grund auf neu aufzubauen. Es lagen kaum Aufzeichnungen vor, da das Wissen damals kaum dokumentiert und eher mündlich überliefert wurde. Der Einbau des Gewölbes geht auf spätgotische Wölbtechniken zurück. Die Wiederbelebung der handwerklichen Fähigkeiten stellt einen weltweit einmaligen Prozess dar. Vergleichbare Vorhaben sind nicht bekannt.
Für den Wiederaufbau konnte ein Team von Planern, Wissenschaftlern und Baupraktikern das Geheimnis der Bauhütten ergründen. Hier wurde modernste Computertechnik mit traditioneller Handwerkskunst verbunden.

Der Rohbau der Kapelle wurde letztlich mit der Fertigstellung der Gewölbedecke nach 3 Jahren Bauzeit abgeschlossen. Die Konstruktion entspricht handwerklich und materiell dem historischen Vorbild und bietet sowohl alle musikgeschichtlichen Voraussetzungen als auch den Spielraum für andere öffentliche Nutzungen. Nach Abschluss der technischen Nachrüstungen/Inbetriebnahmen in der Kapelle kann die feierliche Übergabe im 3. Quartal 2013 an SKD erfolgen.
Insgesamt wurden in die Schlosskapelle 3,5 Millionen Euro investiert, davon allein 1,8 Millionen Euro für die Rekonstruktion des Schlingrippengewölbes. Bis Ende 2012 wurden für den Wiederaufbau des Dresdner Schlosses 280,7 Millionen Euro aufgewendet.


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