Der ländliche Raum braucht soziale Netzwerke

03.07.2013, 14:12 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

8. Ideenbörse für den ländlichen Raum

Staatsminister Frank Kupfer und Staatsministerin Christine Clauß haben heute (3. Juli 2013) bei der achten Ideenbörse für den ländlichen Raum mit Bürgern und Kommunalpolitikern über die Bedeutung der medizinischen Versorgung für den ländlichen Raum diskutiert. „Bis 2020 wird die Bevölkerungszahl im ländlichen Raum um mehr als zehn Prozent sinken“, sagte Minister Kupfer im Waldhotel Forsthaus Dröschkau in Belgern (Landkreis Nordsachsen). „Gleichzeitig werden die Menschen immer älter. Die Herausforderung für die Zukunft ist es, auch in dünnbesiedelten Regionen ein leistungsfähiges Netz von Ärzten und Krankenhäusern zu schaffen und zu erhalten. Nur so bleibt der ländliche Raum attraktiv und lebenswert.“

Das Gutachten „Arbeit | Rente | Grundsicherung“, das im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz erstellt wurde, hat dabei die Herausforderung in Zahlen gezeigt: Noch im Jahr 2009 ist der Altenquotient von Dresden und Nordsachsen fast gleich. Aber 2050 liegt er in Nordsachsen bei 89. Das heißt, im Jahr 2050 könnten 89 von 100 Menschen über 65 Jahre alt sein. Die Zahl der Pflegefälle wird sich fast verdoppeln; die der Grundsicherungsempfänger wird um bis zu 30 Prozent steigen. Die Kosten der Hilfen zur Pflege steigen ebenfalls um ungefähr 30 Prozent. „Und hinter all diesen Zahlen stehen Menschen. Menschen, die zurecht erwarten, dass die medizinische Versorgung gesichert ist – überall – jederzeit“, sagte Staatsministerin Christine Clauß.

„Wir brauchen regional angepasste Sozialräume vor Ort, die zu den Gegebenheiten zum Beispiel hier in der Region Belgern passen und funktionieren. Wir brauchen einen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. In der der Eine auf den Anderen achtet – unabhängig von Verwandtschaftsverhältnissen. Diesen Zusammenhalt haben wir bereits – das hat jüngst die Hochwasserkatastrophe gezeigt. Aber wir müssen den Zusammenhalt fördern und schützen. Das schaffen wir mit Netzwerken aller Art – technischen Netzwerken, Hilfsnetzwerken, Finanzierungsnetzwerken und so weiter und so weiter. Diese Netzwerke knüpfen wir gemeinsam Knoten für Knoten, bis sie tragen und halten und unseren schönen Freistaat zukunftsfest gestalten“, so die Staatsministerin.

Zehn Ideenbörsen für den ländlichen Raum werden bis Ende 2013 stattfinden, je eine Veranstaltung in jedem sächsischen Landkreis. Die Themen der Ideenbörsen orientieren sich an den Leitlinien zur Entwicklung des ländlichen Raums, die die Sächsische Staatsregierung im Oktober des vergangenen Jahres beschlossen hat: Es geht unter anderem um die Bereiche, Sicherheit, Wirtschaft, Tourismus, Bildung und Betreuung sowie um die Themen Hochwasser-, Gewässer- und Naturschutz.

Informationen zum ländlichen Raum in Sachsen, zur „Integrierten Ländlichen Entwicklung“ und zu den ILE- und LEADER-Gebieten finden Sie im Internet unter www.laendlicher-raum.sachsen.de.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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