Bach-Dokumente im Bergarchiv Freiberg

28.06.2013, 10:51 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Namenszug Bachs als Gewerke des Ursula-Erbstollns (Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, 40186, Nr. 134982)

Namenszug Bachs als Gewerke des Ursula-Erbstollns (Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, 40186, Nr. 134982)

Ausstellung im Schloss Freudenstein in Freiberg vom 29.06 bis 31.10.2013

Der Leipziger Thomaskantor Johann Sebastian Bach erwarb im Jahr 1741 einen Anteil (Kux) am Ursula-Erbstolln in Kleinvoigtsberg, den er bis zu seinem Tod im Jahr 1750 mit einer kleinen Unterbrechung behielt. Erst seine Erben trennten sich 1752 davon. Bach war damit Gewerke des Ursula-Erbstollns und stand für alle damit verbundenen finanziellen Verpflichtungen ein. Einen Gewinn hat er daraus allerdings nie erzielen können.

Dass Bach diesen Kux besaß, war der Wissenschaft schon lange bekannt, taucht er doch in Bachs Testament aus dem Jahr 1750 auf. Erst der Leipziger Musiker Eberhard Spree ermittelte jedoch vor wenigen Jahren in den Archivalien des Bergarchivs Freiberg den Ursula-Erbstolln Kleinvoigtsberg als den entsprechenden Grubenbetrieb und begann, diesen Umstand aus-zuwerten und sich entscheidenden Fragen zuzuwenden, welche dieser Fund impliziert: Wie war der Kuxhandel im 18. Jahrhundert organisiert? Warum hat Bach einen Kux gekauft und behalten, wenn dieser keinen Gewinn abwarf? Wie hoch ist der tatsächliche Handelswert des Kuxes anzusetzen? Welche Schlüsse lassen sich daraus für die Vermögensverhältnisse Bachs ableiten?

Die Erkenntnisse Eberhard Sprees illustrieren nicht nur den überregionalen Kuxhandel im 18. Jahrhundert, sondern werfen auch ein neues Licht auf ein nicht nur materiell begründetes Engagement im kursächsischen Bergbau und liefern weitere Details zu den Lebensumständen Johann Sebastian Bachs.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am heutigen Freitag, 28.06.2013 um 18:00 Uhr im Vortragssaal von Schloss Freudenstein in Freiberg statt. Medienvertreter sind zur Eröffnungsveranstaltung herzlich eingeladen.

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.


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