Festakt für die Musikbibliothek Peters in Leipzig

28.06.2013, 14:50 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Freistaat Sachsen unterstützt Ankauf des national wertvollen Kulturgutes

Der Ankauf der Musikbibliothek Peters wird heute in einem Festakt in der Stadtbibliothek Leipzig gewürdigt. Die herausragende, international bekannte wissenschaftliche Spezialbibliothek ist ein kulturhistorischer Schatz für Leipzig und wichtiges kulturelles Erbe für den Freistaat Sachsen. Sie umfasst einen Bestand von rund 24.000 Medien, darunter mehr als 300 wertvolle Handschriften und Erstausgaben bedeutender Komponisten und Musiker wie beispielsweise von Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen, Georg Friedrich Händel, Joseph Haydn, Felix Mendelssohn Bartholdy, Richard Wagner.

„Der Erwerb der Musikbibliothek Peters ist ein wichtiger Moment für die Kulturpflege des Freistaates Sachsen und die Musikstadt Leipzig. Auch im Wissen um die wechselvolle Geschichte der Bibliothek und das Leid der Familie Hinrichsen sind wir sehr dankbar, dass die Bibliothek dauerhaft in Leipzig verbleibt und haben den Ankauf gern unterstützt“, erklärte die Sächsische Staatsministerin Sabine von Schorlemer anlässlich des heutigen Festaktes.

Als einzige Musikbibliothek in Deutschland wurde die Musikbibliothek Peters zudem durch den Freistaat Sachsen in das Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes aufgenommen.
„Die Musikbibliothek Peters ist ein einmaliges Juwel. Mit diesem Eintrag zeigen wir, welch hohe Bedeutung der Freistaat Sachsen dieser wichtigen Spezialbibliothek beimisst“, so die Ministerin.

Die wechselvolle Geschichte der Musikbibliothek Peters ist eng verbunden mit der Geschichte des Musikverlages C.F. Peters und der Eigentümerfamilie Henri Hinrichsen. Während der nationalsozialistischen Herrschaft erhielt Dr. Henri Hinrichsen Berufsverbot, der Musikverlag C. F. Peters wurde enteignet. Die Mitglieder der Familie Hinrichsen wurden ermordet oder flohen aus Deutschland. 1950 wurde der Verlag in einen volkseigenen Betrieb, den VEB Verlag Edition Peters umgewandelt. Die Musikbibliothek Peters wurde in späteren Jahren mit der Städtischen Musikbibliothek und anderen Musikaliensammlungen vereinigt. 1993 wurde die Musikbibliothek Peters an Evelyn Hinrichsen restituiert. Sie war die Ehefrau und Alleinerbin nach Walter Hinrichsen, einem der Söhne des 1942 in Auschwitz ermordeten Dr. Henri Hinrichsen.

Die Stadt Leipzig konnte Anfang 2013 die Musikbibliothek nach längeren Verhandlungen ankaufen. Neben dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst haben auch der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Kulturstiftung der Länder, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und das amerikanische Packard Humanities Institute den Ankauf finanziell unterstützt.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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