Untersuchungsprogramm zum Verzehr von Wildschweinfleisch angelaufen

27.05.2013, 10:09 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Clauß ruft Verbraucher zur Teilnahme an der Erhebung und Untersuchung auf

Derzeit läuft im Freistaat Sachsen ein Erhebungs- und Untersuchungsprogramm für Bürger, die in der Zeit vom 23. bis 27. März 2013 Wildschweinfleisch und –knacker erworben und anschließend verzehrt haben. Koordiniert wird das mit Robert Koch-Institut (RKI) und Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) abgestimmte Programm durch das Gesundheitsamt Görlitz.

Für das Erhebungsprogramm wird eine telefonische Befragung durch das RKI durchgeführt. Das Untersuchungsprogramm, für das eine Blutprobe zur Antikörperbestimmung entnommen werden muss, beginnt am 13. Mai 2013.

Staatsministerin Clauß appelliert eindringlich an alle Verbraucher, die in der fraglichen Zeit Wildschweinknacker oder Wildschweinbraten erworben und anschließend verzehrt haben, einen Arzt aufzusuchen und Kontakt zum zuständigen Gesundheitsamt aufzunehmen. Dies gilt auch für Bürger, bei denen keine Krankheitssymptome auftraten.

Aufgrund eines Fehlers in der amtlichen Untersuchung von Fleisch auf Trichinellen gelangte im Landkreis Görlitz am 23. März 2013 gesundheitsgefährdendes Wildschweinfleisch und Wildschweinknacker in den Verkehr. Obwohl alle einschlägigen Rechtsvorschriften eingehalten worden sind, wurde eine Fleischprobe leider fehlerhaft zugeordnet. In der Folge wurde das Fleisch zwischen dem 23. bis 27. März 2013 durch die Firma Mario Steinert »Frisch, Eier und Wild GmbH« vertrieben. Das Unternehmen ist dafür nicht verantwortlich. Landrat Bernd Lange bat für die Landkreisverwaltung bei allen betroffenen Bürgern und dem Unternehmen Mario Steinert um Entschuldigung. Es gab eine Rückrufaktion. Ärzte, Krankenhäuser und Gesundheitsämter in Sachsen und Südbrandenburg sind informiert. Für betroffene Bürger wurde über die Osterfeiertage eine Gesundheitshotline eingerichtet.

Die Trichinellose ist eine in Deutschland sehr seltene (63 gemeldeten Fälle in den Jahren 2001-2011) lebensmittelbedingte Erkrankung, die durch den Verzehr von rohem oder ungenügend erhitztem Fleisch erfolgt, das Trichinellen-Larven enthält. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Die Zeit zwischen der über Lebensmittel aufgenommenen Trichinellen und möglicher Krankheitssymptome kann 5 bis 14 Tage, in Einzelfällen bis zu 45 Tage betragen. Von der Zahl der aufgenommenen Trichinellen und den Abwehrkräften des betroffenen Menschen ist es abhängig, ob und in welchem Schweregrad die Erkrankung ihre Wirkung entfaltet. Mögliche Krankheitssymptome können zunächst Beschwerden des Verdauungstraktes wie Durchfälle, Bauchschmerzen, Übelkeit sein. Nachfolgend sind Symptomatiken mit Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen als auch Hautveränderungen möglich. Schwerwiegende Krankheitsverläufe mit Entzündungen der Hirnhaut und des Herzmuskels sind möglich.

Während der Dienstzeiten ist das Gesundheitsamt Görlitz unter den Telefonnummern 03581/6632676 oder 03581/6632660, sowie über die Mailadresse gesundheits-amt@kreis-gr.de zu erreichen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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