Tuberkulose noch aktuell

23.03.2013, 12:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Im Freistaat Sachsen wurden im Jahr 2012 114 Erkrankungen an behand-lungsbedürftiger Lungentuberkulose gemeldete. Sachsen liegt mit drei bis fünf Erkrankungen an Lungentuberkulose pro 100.000 Einwohner in den letzten Jahren immer unter dem Bundesdurchschnitt.

»Um der Ausbreitung der Tuberkulose begegnen zu können, ist sorgfältig zu ermitteln, wo sich ein Tuberkulosekranker angesteckt hat und wen er angesteckt haben könnte. Angehörige von Risikogruppen sind aufsuchend zu betreuen und Erkrankte für die regelmäßige Einnahme hochwirksamer Medikamente zu motivieren. Diese verantwortungsvollen und aufwendigen Leistungen erbringen die Gesundheitsämter in enger und guter Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten«, erklärte Gesundheitsministerin Christine Clauß anlässlich des Welttuberkulosetages am 24.03.2013.

Das sächsische Gesundheitsministerium unterstützt die Tätigkeit einer Arbeitsgruppe von Tuberkuloseärzten. Diese übernimmt die Fortbildung der Mitarbeiter der Tuberkulose-Beratung an den Gesundheitsämtern und erarbeitet Empfehlungen für Maßnahmen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes bei der Verhütung und Bekämpfung der Tuberkulose. Damit werden die Konsequenzen aus der Erkenntnis gezogen, dass diese Erkrankung kontrolliert werden muss, um die Situation beherrschen zu können.

International setzte sich der Rückgang der gemeldeten Tuberkulosefälle seit Beginn der neunziger Jahre nicht fort. Mit jährlich ca. 9 Millionen Neuerkrankungen weltweit bleibt die Tuberkulose eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Jährlich sterben auf der Welt 2 Millionen Menschen an Tuberkulose, vor allem auf Grund mangelnder Diagnose- und Therapiemöglichkeiten.

Besondere Probleme bereitet international die große Zahl von Erkrankungen an Tuberkulose, die durch resistente Erreger verursacht werden, gegen die mehrere der bewährtesten und erfolgreichsten Medikamente nicht mehr wirksam sind. In Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren der Anteil multiresistenter Tuberkulosen weitgehend stabilisiert und beträgt rund 2 Prozent, in Sachsen 1 Prozent.

Am 24. März 1882 erklärte Dr. Robert Koch, er habe den Erreger der Tuberkulose entdeckt. Im Jahr 1905 wurde ihm für seine Entdeckung der Nobel-Preis verliehen. Noch heute nimmt die Tuberkulose weltweit einen Stellenwert ein, der die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veranlasst, jährlich den 24. März als Welttuberkulosetag zu begehen.

Anlage: Tuberkuloseerkrankungen in Sachsen seit 2003


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Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
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