Existenzgründer betrogen

21.03.2013, 09:53 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Umfangreiche Durchsuchungen in neun Bundesländern wegen Betrugsverdachtes und Verdacht der Insolvenzverschleppung

Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Dresden wegen des Verdachts der vorsätzlichen Insolvenzverschleppung und des vielfachen gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Betruges haben Staatsanwälte und Ermittler des LKA Sachsen gestern, am 20. März 2013, 28 Objekte, Firmensitze und Wohnungen, durchsucht und einen Haftbefehl vollstreckt.

Die fünf Beschuldigten, eine Frau und vier Männer, stehen im Verdacht, über ein Online-Portal Franchise-Lizenzen gegen eine Gebühr von ca. 20.000 Euro für den Betrieb eines regionalen Krankenfahrdienstes angeboten zu haben. Den getäuschten Franchisenehmern wurde vorgespiegelt, dass bereits bundesweit Verträge mit ansässigen Krankenkassen bestehen bzw. solche Verträge zeitnah abgeschlossen werden. Durch den genannten Modus Operandi erlangten die Beschuldigten Franchise-Gebühren in Höhe von ca. 500.000 Euro. Eine Vielzahl der Franchisenehmer musste bereits nach wenigen Monaten den Geschäftsbetrieb wegen zu geringer Auslastung wieder einstellen. Die Tatverdächtigen stehen im Verdacht, in diesem Zusammenhang weitere Betrugsstraftaten beträchtlichen Ausmaßes begangen zu haben.

Innerhalb Sachsens fanden polizeiliche Maßnahmen in Dresden, Leipzig, Chemnitz, im Großraum Meißen, in Freital und Oschatz statt. Bundesweit standen Objekte in Baden-Württemberg (im Landkreis Karlsruhe), Brandenburg (Oranienburg, Wittstock-Dosse, im Landkreis Oder-Spree) Hessen (im Landkreis Offenbach), Mecklenburg Vorpommern (im Landkreis Vorpommern-Rügen), Niedersachsen (Region Hannover), Nordrhein-Westfalen (Dortmund, Großraum Köln, Gelsenkirchen), Sachsen-Anhalt (Großraum Stendal und Burgenlandkreis) und im Freistaat Bayern (Landkreise Aschaffenburg und Würzburg) im Visier der Fahnder.

Es wurden eine Vielzahl von PC, Notebooks, Festplatten, USB-Sticks u. a. Datenträger sichergestellt sowie umfangreiche Sicherungen von IT-Daten vorgenommen. Ebenfalls wurden in erheblichem Maße Geschäfts- und Kontounterlagen gefunden, die einer aufwändigen Prüfung und Auswertung bedürfen.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um eine 47-jährige Frau und vier Männer (42, 51, 53 und 61 Jahre alt), alle sind deutsche Staatsbürger mit Wohnsitz in Sachsen.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dresden erließ der Ermittlungsrichter gestern Nachmittag Haftbefehl gegen den 42 Jahre alten Beschuldigten.

Die Ermittlungen dauern an. Weitere Angaben können derzeit nicht gemacht werden.


Kontakt

Landeskriminalamt Sachsen

Pressesprecher Kay Anders
Telefon: +49 351 855 2010
Telefax: +49 351 855 2095
E-Mail: kommunikation.lka@polizei.sachsen.de
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