Von der Romantik bis zur Moderne
15.03.2013, 17:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Sabine von Schorlemer eröffnete Sonderausstellung im Albertinum
„Neuere Forschungen durch neuartige bildgebende Verfahren haben uns in den vergangenen Jahren die wissenschaftliche Erkenntnis beschert, dass das menschliche Gehirn sich lebenslang umstrukturieren kann und nicht – wie man noch vor zwanzig Jahren annahm – ein Leben lang gleich bleibt, um am Ende gewissermaßen ‚zu verwelken‘“. Dies erklärte heute Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer, in ihrem Grußwort anlässlich der Eröffnung der Sonderausstellung „Constable, Delacroix, Friedrich, Goya – Die Erschütterung der Sinne“ im Lichthof des Albertinums in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
„Die Erschütterung der Sinne“ vereint Kunstwerke verschiedener Epochen des 19. und 20. Jahrhunderts mit Künstlern der Moderne. Hauptaugenmerk wurde auf die vier herausragendsten Künstler der Epoche der Romantik gelegt: John Constable, Eugène Delacroix, Caspar David Friedrich sowie Francisco de Goya.
Die Ausstellung wurde unter der Leitung des weltweit berühmten belgischen Malers Luc Thymans sowie des Direktors der Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Prof. Dr. Ulrich Bischoff, konzipiert. Diese stellen Gemälde von Paul Cézanne, Adolph Menzel, Edouard Manet sowie Gerhard Richter in Beziehung zu den Werken der vier Ausnahmekünstler der Romantik. Insgesamt 16 Künstler stellen ihre Bilder zur Verfügung, die es dem Betrachter ermöglichen, völlig neue historische Bezüge in 200 Jahren Kunstgeschichte zu entdecken.
„Die Erschütterung der Sinne“ steht unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso. Der Kerngedanke ist, das Museum als eine Art künstlerische Werkstatt vorzustellen. Die Werke sollen zeigen, dass Kunst auch durch die Auseinandersetzung eines Künstlers mit seinem selbst gewählten Vorbild aus der Vergangenheit entstehen kann. „‘Die Erschütterung der Sinne‘ ist ja nicht nur im Hinblick auf die ausgestellten Kunstwerke ein Spiegel moderner europäischer Kunstgeschichte, sie ist zugleich das Produkt einer transnationalen europäischen Kuratorentätigkeit“, so Sabine von Schorlemer.
Unter den Bildern befinden sich unter anderem Leihgaben aus dem Prado in Madrid, dem Louvre in Paris und dem Kunstmuseum in Basel.
Nicht nur die kreative Zusammenstellung verschiedenster Werke macht diese Ausstellung so außergewöhnlich. Ihre Eröffnung ist auch gleichzeitig die feierliche Verabschiedung von Prof. Dr. Ulrich Bischoff, der zwei Jahrzehnte lang die Leitung der Galerie Neue Meister inne hatte. Bereits vor seiner Periode in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden war Ulrich Bischoff erfolgreich an verschiedenen Museen in ganz Deutschland tätig. Er fungiert nicht nur als Direktor der Gemäldegalerie Neue Meister, sondern seit 1998 ebenfalls als Dozent für Gegenwartskunst und Moderne an der Technischen Universität Dresden. Seit 2010 ist er dort zudem als Honorarprofessor für Kunstgeschichte tätig.