„Jedem Kind ein Instrument“ im Freistaat Sachsen erfährt große Zustimmung bei Eltern und Lehrern
04.03.2013, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer besuchte JeKi-Schulprojekt in Freital-Wurgwitz
Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer, hat heute eine JeKi-Modellschule, die Grundschule „Am Albertschacht“ in Freital-Wurgwitz besucht. Sie nahm dort am Musikunterricht der durch das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“, kurz JeKi, geförderten Schülerinnen und Schüler teil. Außerdem wurde ein Forschungsbericht zur Evaluierung dieses Projektes vorgestellt.
Sabine von Schorlemer betonte heute die positiven Effekte für die Kinder und die Wichtigkeit der Weiterführung des Projekts: „Das Projekt JeKi schafft Zusammenhalt, macht stark und bringt Freude. Musik erlaubt es jedem, seine emotionale Welt auf einzigartige Weise klanglich auszudrücken und musikalisch zu gestalten. Mit JeKi haben auch Kinder die Möglichkeit, Musik kennenzulernen, die aus Familien kommen, in denen das nicht üblich ist. Durch das aktive Musizieren werden musikalisch-ästhetische Anlagen, Interessen und Fähigkeiten entwickelt und kognitive, emotionale und soziale Potentiale gefördert. Damit eröffnet sich gleichzeitig die Chance, besondere musikalische Begabungen zu entdecken. Aus diesem Grund habe ich entschieden, dieses Schulprojekt mit jährlich rund 425.000 Euro mindestens bis 2014 weiterzuführen.“
JeKi ist ein musikpädagogisches Unterrichtsprogramm, mit dem bei Grundschulkindern das Interesse und die Begeisterung für Musik geweckt werden sollen. In Sachsen wird es vom Verband deutscher Musikschulen, Landesverband Sachsen e.V., getragen. JeKi läuft seit dem Schuljahr 2009/2010 und war zunächst bis zum Ende des Schuljahres 2011/2012 geplant. Bis dahin wurden im Freistaat 3.396 Erstklässler und 1.056 Zweitklässler an insgesamt 44 Grundschulen gefördert und an die Musik herangeführt. Aufgrund der positiven Entwicklung hat der Sächsische Landtag im Doppelhaushalt 2013/2014 erneut Finanzmittel für die Fortführung von JeKi eingestellt.
Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule „Am Albertschacht“ in Freital-Wurgwitz haben das zweijährige Programm durchlaufen. In der ersten Klasse lernen die Kinder Musikinstrumente kennen und können sich spielerisch in deren Umgang versuchen. In der zweiten Klasse erhalten sie dann Instrumentalunterricht auf einem Instrument ihrer Wahl. Eine Besonderheit von JeKi in Sachsen ist, dass der Schwerpunkt auf der Förderung von Kindern im ländlichen Raum liegt. Musikschulen sind dort häufig weit entfernt und für viele Schülerinnen und Schüler kaum erreichbar. Durch das neue Projekt können die Kinder nun direkt in ihrer Schule Musikinstrumente kennenlernen.
Professor Ines Mainz von der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig hat das Projekt wissenschaftlich begleitet und stellte ihre Forschungsergebnisse vor. „Für das Gelingen des JeKi-Projektes ist die Fähigkeit der Lehrkräfte entscheidend, die individuellen Lernvoraussetzungen und Lernmöglichkeiten der einzelnen Gruppenmitglieder sowie die aktuelle Situation der jeweiligen Gruppe schnell und kompetent zu erfassen und höchst flexibel darauf zu reagieren.“ Bei den durch JeKi geförderten Kindern wurden wahrnehmbare Verhaltensänderungen festgestellt, die sich positiv auf das Schulklima auswirken. Die Mehrheit der Eltern möchte den Instrumentalunterricht auch nach Ende des Projektes fortsetzen.