Polizeisport groß geschrieben
21.01.2013, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Sachsen übernimmt Vorsitz im Deutschen Polizeisportkuratorium
Am 1. Januar 2013 hat der Freistaat Sachsen für zwei Jahre den Vorsitz des Deutschen Polizeisportkuratoriums (DPSK) übernommen. Zum neuen Vorsitzenden wurde Polizeidirektor Uwe Kilz von der Polizeidirektion Dresden gewählt. Damit ist auch die Geschäftsstelle des Deutschen Polizeisportkuratoriums in der sächsischen Landeshauptstadt angesiedelt. Das bisherige Vorsitzland war Bayern.
Das DPSK ist ein Gremium des Bundes und der Länder, das die gemeinsamen polizeisportlichen Interessen wahrnimmt. Die für die Polizei zuständigen Minister und Senatoren werden im Kuratorium durch die Polizeisportbeauftragten vertreten. Das Kuratorium koordiniert, informiert, berät und gibt Impulse in den Bereichen Dienstsport, Gesundheits- und Präventionssport sowie Wettkampf-/Spitzensport.
Die Aufgaben des DPSK beinhalten beispielsweise:
• Beratung des Bundes/der Länder zur Durchführung des Dienstsports in der Polizei,
• Planung, Vergabe und Koordinierung von Deutschen Polizeimeisterschaften (derzeit in elf Sportarten) und Ausrichtung internationaler Wettkämpfe der Polizei,
• Auswahl, Entsendung und Betreuung der Teilnehmer an Europäischen Polizeimeisterschaften und internationalen Wettkämpfen der Polizei (jährlich mindestens vier Europäische Polizeimeisterschaften) sowie
•Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Sportorganisationen, wie dem Deutschen Olympischen Sportbund. In diesem Zusammenhang ist auch die Förderung des Spitzensports zu sehen. Der Polizeiberuf eignet sich zur Integration in vorhandene und zukünftige Programme der Förderung des Spitzensports , mit denen die Länder und der Bund mit einer beruflichen Perspektive für Spitzensportlerinnen und -sportler die Grundlage für sportliche Höchstleistungen schaffen.
Innenminister Markus Ulbig: „Körperliche Fitness ist ein entscheidendes Kriterium der Leistungsfähigkeit einer bürgernahen Polizei. Daher nimmt der Sport im Polizeialltag eine wichtige Rolle ein. Das Klischee vom dicken Polizisten stimmt einfach nicht. Bei den sächsischen Polizisten gibt es sehr viele sehr ehrgeizige Sportler. Für Sachsen ist es eine Ehre, als erstes ostdeutsches Bundesland seit 1990 den Vorsitz im Deutschen Polizeisportkuratorium zu übernehmen. Der neue Vorsitzende, Polizeidirektor Uwe Kilz, ist seit vielen Jahren Polizei-Sportbeauftragter im Freistaat Sachsen. Ich wünsche ihm für die neue Tätigkeit viel Erfolg.“
Physische Leistungsfähigkeit nimmt in der Polizei eine Schlüsselstellung ein. Polizeibeamte genügen den Anforderungen an ihren Beruf nur, wenn sie körperlich und damit sportlich fit sind. Dies festzustellen ist bereits wichtiger Bestandteil der Einstellungstests. Die Beamten tragen eine große Eigenverantwortung für ihre körperliche Leistungsfähigkeit. Der Dienstherr unterstützt die Polizeibeamten durch Bereitstellung von Trainingszeiten in Sportstätten und im Rahmen arbeitszeitrechtlicher Regelungen. Den Beamten stehen dabei ganz verschiedene Sportangebote wie beispielsweise Lauftraining, Spinning, Schwimmen oder auch Nordic Walking zur Verfügung.
Die Beamten haben vier Stunden im Monat die Gelegenheit zum Dienstsport. Außerdem erfolgt aller drei Jahre eine sportliche Leistungsüberprüfung mit Normen, die nach Altersklassen gestaffelt sind.
In der sächsischen Polizei wurde erstmalig im September 2009 eine Sportfördergruppe eingerichtet. Herausragenden Sportlerinnen und Sportlern wird dadurch die Möglichkeit geboten, sportliche Karrieren und Berufsausbildung zu verbinden. In einer verlängerten Ausbildungszeit können sie einerseits ihrem Training nachgehen und an Wettkämpfen teilnehmen. Andererseits erwerben sie für die Zeit nach ihrer sportlichen Karriere einen Berufsabschluss. Zurzeit trainieren 31 Sportlerinnen und Sportler in der Sportfördergruppe. Und die Leistungsbilanz ist beachtlich. Zuletzt gewann die Bob-Pilotin Miriam Wagner die Goldmedaille bei den Juniorenweltmeisterschaften im Dezember in Innsbruck. Franz Anton gewann im Canadier-Einer eine Silbermedaille bei den Junioren- und U23-Weltmeisterschaften in Wausau (USA) und Stephanie Romanus holte die Silbermedaille in der Mannschaftswertung bei der U23 EM in Bratislava.