Baurecht für Hochwasserschutz in Riesa-Gröba

19.12.2012, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kupfer: „Wichtiger Meilenstein geschafft“

Der Hochwasserschutz für den Riesaer Ortsteil Gröba (Landkreis Meißen) rückt näher. Seit heute (19. Dezember 2012) hat die Landestalsperrenverwaltung (LTV) Baurecht für die erforderlichen Bauvorhaben. Im Beisein von Umweltminister Frank Kupfer, Riesas Oberbürgermeisterin Gerti Töpfer sowie zahlreicher Bürger des betroffenen Ortsteils übergab der Präsident der Landesdirektion Sachsen, Dietrich Gökelmann, den Planfeststellungsbeschluss an die LTV. „Mit dem Erhalt des Baurechts ist ein wichtiger Meilenstein geschafft“, freut sich Umweltminister Frank Kupfer. „Die Hochwasserschutzlinie in Riesa-Gröba hat für uns hohe Priorität. Der Bau wird nicht nur zahlreiche Wohn- und Gewerbegebäude schützen, sondern mit Schloss, der Kirche sowie den Räumlichkeiten Elblandphilharmonie auch wertvolle Kulturgüter. Die vorgesehenen Baukosten von 10,5 Millionen Euro sind deshalb gut angelegtes Geld“.

Mit der Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses besteht Baurecht. Im nächsten Schritt wird die LTV die Ausführungsplanungen für die einzelnen Bauabschnitte erarbeiten. Danach kann die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen erfolgen. Der eigentliche Bau der neuen Hochwasserschutzanlage wird etwa zwei Jahre dauern.

Die neue Hochwasserschutzlinie in Riesa-Gröba soll rund zwei Kilometer lang werden. Sie erstreckt sich von der Strehlaer Straße (B 182) bis zur Steinstraße. Auf rund 1,2 Kilometern der Linie ist eine teilweise angeschüttete Spundwand geplant. Diese Trasse verläuft im Wesentlichen parallel zur Elbe und zum Hafen. Hinter der Spundwand ist ein Kontroll- und Unterhaltungsweg vorgesehen. Dieser wird zwischen der Schlossbrücke und der Kirchstraße als Teil des Elberadweges öffentlich nutzbar sein. Die örtlichen Gegebenheiten wie denkmalgeschützte Gebäude und Wohnbebauung wurden beachtet.

Der alte Deich zwischen Steinstraße und Flurenstraße soll vollständig erneuert werden und teilweise eine neue Trasse erhalten. Außerdem wird ein Deichverteidigungsweg angelegt. Es ist geplant, dass die Deichlinie im Bereich der Fluren- und der Kirchstraße jeweils einen Durchlass (Deichscharte) erhält, der bei Hochwasser verschlossen wird.

Die jetzt genehmigte Planung beinhaltet auch einen mobilen Schutz im Bereich des Riesaer Hafens. Dieser soll in den nächsten Jahren durch eine stationäre Anlage ersetzt und so der Hochwasserschutz noch weiter verbessert werden.

Mit der neuen Hochwasserschutzlinie in Riesa-Gröba sollen folgende Gebiete vor Hochwasser geschützt werden, wie es statistisch einmal in 100 Jahren vorkommt (HQ100): Die Wohngebiete Kirchstraße/Dammweg und Steinstraße, die Kläranlage Riesa mit angrenzender Bebauung sowie die Elblandphilharmonie, die Kirche und das Schloss Gröba. Derzeit gibt es hier nur einen Schutz vor einem 10- bis 50-jährlichen Hochwasser (HQ10-HQ50).

Das Augusthochwasser 2002, das Winterhochwasser 2003 und das Hochwasser im Frühjahr 2006 hatten die Deiche erheblich beansprucht. Einzelne Abschnitte wurden überströmt und beschädigt. Die vorhandenen Deiche entsprechen nicht den Anforderungen an eine moderne Hochwasserschutzanlage. Das betrifft neben Höhe, Aufbau und Querschnitt vor allem die zu geringe Verdichtung des Deichmaterials. Sie macht den Deich bei Hochwasser durchlässig und gefährdet so die Standsicherheit. Nur die geplante grundhafte Erneuerung der Deiche kann für den Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser sorgen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de

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