Sachsen sammeln mehr Wertstoffe

16.12.2012, 10:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Siedlungsabfallbilanz 2011 im Internet veröffentlicht

Das Abfallaufkommen der sächsischen Haushalte ist im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen. Das zeigt die jetzt veröffentlichte Siedlungsabfallbilanz. Im Jahr 2011 erzeugte jeder Sachse im Durchschnitt insgesamt 329 Kilogramm Abfall, das waren sechs Kilogramm mehr als im Jahr zuvor. Zu diesem Ergebnis haben vor allem die höheren Mengen an getrennt gesammelten Wertstoffen sowie Bio- und Grünabfällen beigetragen. Das Restabfallaufkommen ist im Vergleich zu 2010 gesunken. Durchschnittlich entsorgte jeder Einwohner 127 Kilogramm Restabfall, 26 Kilogramm sperrige Abfälle, 53 Kilogramm Bio- und Grünabfälle, 122 Kilogramm Wertstoffe und etwa ein Kilogramm schadstoffhaltige Abfälle.

Insgesamt 76 Prozent der Abfälle aus privaten Haushalten wurden im vergangenen Jahr stofflich oder energetisch verwertet. „Abfälle sind längst eine wichtige Rohstoffquelle“, sagt Umweltminister Frank Kupfer. „Ihre Wiederverwendung schont Ressourcen, spart Energie und ist damit auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.“

Um Abfälle künftig noch besser als Rohstoffquelle zu nutzen, wurden mit dem im Juni in Kraft getretenen Kreislaufwirtschaftsgesetz die Vorgaben für die stoffliche Verwertung erhöht. Spätestens ab dem 1. Januar 2015 müssen deutschlandweit Papier-, Metall-, Kunststoff- und Glasabfälle sowie Bioabfälle getrennt gesammelt werden, wenn dies technisch möglich und wirtschaftlich zumutbar ist. Ab dem Jahr 2020 müssen Siedlungsabfälle zu mindestens 65 Prozent stofflich verwertet werden.

Während die flächendeckende Getrenntsammlung von Verpackungs-, Papier- und Glasabfällen in Sachsen seit vielen Jahren etabliert ist, besteht bei der getrennten Sammlung von Bioabfällen noch Handlungsbedarf. Im Freistaat Sachsen wurden auch im vergangenen Jahr nur etwa halb so viele Bio- und Grünabfälle je Einwohner wie im Bundesdurchschnitt eingesammelt. Einige Landkreise und Kreisfreie Städte verfügen bereits über ein flächendeckendes Angebot an Biotonnen und verwerten hohe Mengen an Bioabfällen. Umweltminister Kupfer appelliert an diejenigen Landkreise, in denen Bioabfälle noch gemeinsam mit dem Restabfall eingesammelt werden, ihre Angebote zur getrennten Erfassung von Bio- und Grünabfällen weiter zu verbessern. „Wir müssen Bioabfälle im Sinne des Ressourcen- und Klimaschutzes stärker nutzen“, sagt der Minister.

Auch die Recyclingmöglichkeiten für Abfälle aus Metall und Kunststoffen sind noch nicht ausgeschöpft. Sächsische Erfahrungen zeigen, dass Abfälle aus Metall und Kunststoffen gemeinsam mit Verpackungen mit dem „Grünen Punkt" eingesammelt, erfasst und verwertet werden können, ohne dass sich die Kosten für die Bürger erhöhen. Die sächsischen Entsorgungsträger sollten die Einführung einer solchen Wertstofftonne prüfen, auch wenn sie noch nicht vorgeschrieben ist. Kommunen und Privatwirtschaft müssten dafür nach gemeinsamen Lösungen suchen.

Die durchschnittliche Abfallgebührenbelastung im Freistaat Sachsen betrug im vergangenen Jahr 52 Euro pro Einwohner. Das heißt, im Durchschnitt musste jeder Bürger im Freistaat Sachsen einen Euro pro Woche für die Abfallentsorgung zahlen.

Die vollständige Abfallbilanz 2011 mit allen Zahlen und Fakten, aufgeschlüsselt nach Landkreisen und Kreisfreien Städten, ist im Internet abrufbar unter www.abfall.sachsen.de.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de

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