Entwicklung des Helmholtz-Instituts Freiberg für Ressourcentechnologie von bundesweiter Bedeutung
06.11.2012, 15:16 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Bericht der Wissenschaftsministerin im Kabinett
„Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie befindet sich auf einem guten Weg. Dieses bundesweit einmalige Institut bereichert die Forschungslandschaft in Deutschland. Ressourcenfragen sind Zukunftsfragen für das Industrieland Deutschland, denn in Zukunft werden wir alle mit knappen Rohstoffen und Ressourcen effizienter umgehen müssen“, stellt Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer noch einmal klar.
Aufgabe des Ressourceninstituts (HIF) ist es, Strategien und Technologien zu entwickeln, um knappe Rohstoffe künftig durch nachhaltig verfügbare Rohstoffe ersetzen zu können oder aber auch Rohstoffe wie seltene Erden besser wiedergewinnen zu können.
Die Kompetenzen, die am HIF neu entwickelt werden sollen, haben nicht nur für den Wissenschaftsraum Dresden – Freiberg sondern auch für den gesamten sächsischen Wirtschaftraum eine enorme Hebelwirkung. So können zum Beispiel die heimischen Unternehmen der Nano- und Mikroelektronikindustrie, die auf solche Rohstoffe angewiesen sind, von der Erforschung der Substitution profitieren und so langfristig international wettbewerbsfähig bleiben.
Das Helmholtz-Institut wurde am 29.08.2011 gegründet und soll durch eine enge Verzahnung zwischen dem Freiberger Institut und der Industrie den Transfer von Technologie in die Wirtschaft befördern. Ziel dieser Strategischen Allianzen ist es, einen technologischen Beitrag zur Deckung des nationalen Rohstoffbedarfs zu leisten. So soll das HIF gemeinsam mit der Technischen Universität Bergakademie Freiberg am Standort Freiberg zu einem nationalen Kompetenzzentrum Ressourcen ausgebaut und auch auf den Abschluss von internationalen Partnerschaften ausgerichtet werden.
Weiterhin führte Sabine von Schorlemer aus: „Um einem solchen Anspruch gerecht zu werden, soll das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie neue Verfahren zur Nutzbarmachung mineralischer und metallhaltiger Rohstoffe aus komplex zusammengesetzten heimischen und weltweit vorkommenden Lagerstätten erforschen. Durch die Entwicklung neuer, material- und energieeffizienter Gewinnungs- und Verwendungsmethoden für diese Rohstoffe soll das Institut zudem einen wesentlichen Beitrag zum globalen Umweltschutz leisten. Auch die Frage des Recyclings ist hier von großer Bedeutung, z.B. Handyrecycling. Hierzu ist eine Vernetzung der beteiligten Unternehmen und Wirtschaftsverbände im Raum Dresden – Freiberg unerlässlich, um genau zu wissen, wer im Besitz welcher Ressourcen und Technologien ist. Die Erstellung einer Datenbank ist dafür ein erster wichtiger Schritt.“
Bis zum Jahr 2015 soll die Zahl der Beschäftigten auf insgesamt 96 ansteigen. Vor- läufig untergebracht ist das HIF in den Räumen der Saxonia Standortentwicklungsgesellschaft auf der Halsbrücker Straße 34 in Freiberg. Für das Jahr 2013 ist der Umzug an den endgültigen Standort des Instituts im Gründungs- und Innovations- zentrum Freiberg an der Chemnitzer Straße 40 vorgesehen. Für den Betrieb des HIF stellt der Bund (90%) und der Freistaat Sachsen (10%) in den nächsten fünf Jahren 5,5 Millionen Euro jährlich bereit. Die Gesamtinvestitionen für das Freiberger Institut belaufen sich gegenwärtig auf 24,8 Millionen Euro, wovon 13,4 Millionen Euro auf die Kosten der Gebäudeerrichtung und -sanierung entfallen und die restlichen 11,4 Millionen Euro auf die Kosten für die Beschaffung von Geräten.
„Wissenschaftsministerium und HIF werden auch weiterhin für eine enge Kooperation von Industrie und Forschung werben. Deshalb fordere ich die Unternehmen in der Region auf, sich verstärkt um eine Zusammenarbeit mit dem HIF zu bemühen, die hieraus sich ergebenden Chancen zu nutzen und sich unter dem Aspekt der Verwer-tung von Forschungsergebnissen auf die Forschungsfelder des Freiberger Zentrums auszurichten“, wie die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst in der heutigen Kabinettssitzung abschließend darlegte.