Erfolg in der grenzüberschreitenden Rauschgiftbekämpfung

25.10.2012, 14:13 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Gemeinsame Polizeiaktion der sächsischen und tschechischen Polizei gegen Drogenschmuggler

Das LKA Sachsen und die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelten seit dem Frühjahr 2012 gegen einen in Dresden wohnhaften mazedonischen Staatsbürger. Er stand im Verdacht, regelmäßig aus der Tschechischen Republik stammendes Crystal per Kurier zu erhalten und in Deutschland mit Gewinn weiter zu verkaufen. Er ist Sozialleistungsempfänger, fährt aber einen hochwertigen PKW.

Die Ermittler nahmen Kontakt mit der NPC, der Ermittlungsstelle für Rauschgiftdelikte, in Usti nad Labem auf. Die tschechische Polizei hatte gegen den mutmaßlichen Kurier, ebenfalls ein Mazedonier, bereits in vergangenen Jahren wegen Drogendelikten ermittelt.

Aufgrund der intensiven Zusammenarbeit konnten sowohl auf sächsischer Seite als auch in Tschechien Kontakte zwischen beiden Tatverdächtigen ermittelt werden. Die tschechische Staatsanwaltschaft Usti nad Labem eröffnete im September – auf Grundlage der Erkenntnisse der sächsischen Behörden - ein eigenes Strafverfahren.

Anfang Oktober 2012 zeichnete es sich ab, dass die Lieferung einer größeren Menge Crystal nach Dresden erfolgen sollte. Spezialeinheiten in Tschechien und Deutschland observierten am 16. Oktober die Fahrt des Kuriers aus Teplice nach Dresden. Er wollte offensichtlich den Kontrollen der Bundespolizei entgehen, indem er über Nebenstraßen zur A17 in Richtung Dresden fuhr. Ein zweiter Kurier, ebenfalls Mazedonier, war auf unbekanntem Weg ebenfalls nach Dresden unterwegs.

In Dresden trafen sich die drei Personen und fuhren gemeinsam zum vorher vereinbarten Treffpunkt in der Nähe des Elbeparks in Dresden Kaditz. Bei der Übergabe der Drogen an einen Abnehmer nahm das SEK Sachsen die Personen fest.

Es konnte ca. 1 Kilogramm Crystal in hoher Qualität mit einem Marktwert von 33.000 Euro sichergestellt werden.

Zeitgleich durchsuchten tschechische Beamte in Teplice und Dubi die Wohnungen der beiden Mazedonier. In einer Wohnung fanden die Beamten weitere 30 Gramm Crystal.
Gegen die Festgenommenen ordnete das Amtsgericht Dresden am 17. Oktober 2012 die Untersuchungshaft an. Die Ermittlungen in Tschechien und Deutschland werden gemeinsam fortgeführt.

Herr Dr. Michaelis, Präsident des Landeskriminalamtes Sachsen:
„Das Phänomen Crystal bindet große Ermittlungskapazitäten. Entsprechende Erfolge, wie der hier erfolgte Zugriff auf die mazedonischen Lieferanten, bestätigen Wirksamkeit wie Notwendigkeit grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Probleme enden nicht an einer Grenze! Will man die etablierten Strukturen zerstören, gilt es geschlossen und abgestimmt zu handeln! Dies gelingt uns zunehmend besser.“


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