Produktives Lernen: Schüler meistern Hauptschulabschluss

12.10.2012, 09:54 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Von 73 Schülern haben 60 Schüler des Schulversuchs "Produktives Lernen" ihren Hauptschulabschluss erreicht. Damit liegt die Bestehensquote des zweiten Jahrgangs bei 82 Prozent (2011: 73 Prozent). "Ich freue mich über diesen Erfolg, den wir in erster Linie unseren engagierten Lehrern zu verdanken haben. Aber auch die Schüler können stolz auf ihre Leistung sein. Sie haben mit dem Schulabschluss eine solide Basis für ihren beruflichen Lebensweg gelegt", so Kultusministerin Brunhild Kurth. Produktives Lernen richtet sich an akut abschlussgefährdete Hauptschüler der Klassenstufe 8 und 9. Die Mädchen und Jungen lernen an zwei Tagen der Woche in der Schule und an drei Tagen in einem Unternehmen. "In der Praxis begreifen die Jugendlichen am besten, dass sie nicht für die Schule, sondern für ihr späteres Berufsleben lernen", erklärte Kurth. Der Schulversuch sei ein Rettungsring für Schüler, die trotz zahlreicher Bemühungen bisher keinen Erfolg in der Schule hatten. "Wir müssen die Leistungsbereitschaft der schwächeren Schüler steigern und ihnen das Lernen wieder schmackhaft machen!", betonte die Ministerin. Produktives Lernen sei für bestimmte Schüler ein alternativer Lernweg, um doch noch einen Abschluss zu erreichen. Derzeit werden rund 200 sächsische Schüler an sieben Schulen mit diesem speziellen Angebot auf ihrem Weg zum Hauptschulabschluss begleitet. "Ohne die Unterstützung der Lehrer, Praxisbetriebe und Schulträger wäre der Schulversuch nicht umsetzbar. Der Erfolg basiert auf der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten, bei denen ich mich ganz herzlich bedanke", so Kurth.

Der Schulversuch wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Freistaates Sachsen und soll bis zum Schuljahr 2013/14 einschließlich Kofinanzierung mit insgesamt drei Millionen Euro unterstützt werden. Zurzeit werden Projektberater ausgebildet, die in Zukunft die Lehrkräfte im Produktiven Lernen unterstützen. Projektträger ist das Berliner Institut für Produktives Lernen in Europa. Das gemeinnützige Institut führt ähnliche Projekte in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt durch.

Schulen mit je einem Standort Produktives Lernen
121. Mittelschule "Johann Georg Palitzsch" Dresden; Mittelschule Freital-Potschappel; Georg-Weerth-Mittelschule Chemnitz; Mittelschule "Am Holländer" Döbeln; 1. Mittelschule Hoyerswerda; Georg-Schumann-Schule – Mittelschule der Stadt Leipzig; Dr.-Christoph-Hufeland-Mittelschule Plauen.

Produktives Lernen
• Schulversuch für abschlussgefährdete Schüler der Klassenstufen 8 und 9
• Der 2-jährige Bildungsgang ist in Trimester gegliedert (also pro Schuljahr 3 Etappen)
• Schüler lernen an zwei Tagen in der Woche in der Schule, an drei Tagen in einem Unternehmen.
• In jedem Trimester ist man in einem anderen Betrieb. Also: insgesamt 6 verschiedene Betriebe (die Jugendlichen können in Unternehmen, Verwaltungen, Vereine, soziale und kulturelle Einrichtungen gehen)
• Stundentafel wird für diese Schüler verändert
• Unterrichtsfächer sind: Mathematik, Deutsch, Englisch, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und Kommunikation. Dazu gehört natürlich auch das Lernen in der Praxis, das ebenfalls bewertet wird.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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