Georg Hans Ohler mit dem Tierschutzpreis 2012 ausgezeichnet

Staatsministerin Christine Clauß hat heute (11. Oktober 2012) Georg Hans Ohler für seine tierschutzgerechte Schweinehaltungsanlage in Großdubrau mit der »Johann-Georg-Palitzsch« ausgezeichnet.

Georg Hans Ohler ist ein Pionier in seinem Fachgebiet. Er verzichtet in seinem Betrieb mit ungefähr 100 Zuchtsauen und 600 Mastschweinen auf das Kupieren der Schwänze der Ferkel – ohne dass sich die Tiere in ihrem Stall gegenseitig verletzen! Damit zeigt er, wie die Haltungsbedingungen in der Nutztierhaltung wieder an die Tiere angepasst werden können und nicht mehr die Tiere an die Haltungsbedingungen. »Ein Blick in Ihre Ställe zeigt, Sie haben durch Ihre Initiative und Engagement schon eine Lösung für das europaweite Problem des Schwanzbeißens gefunden. Sie sorgen dafür, dass sich die Schweine in Ihrem Stall wohlfühlen, durch saubere Luft, durch die Einteilung des Stalles in Funktionsbereiche, dadurch, dass die Schweine große Mengen an Stroh zum Wühlen, Bauen von nestartigen Mulden und zur Beschäftigung bekommen und durch Ihren intensiven Kontakt zu den Tieren, der Sie erkennen lässt, was die Schweine benötigen«, würdigte Staatsministerin Clauß den Einsatz von Georg Hans Ohler.

Seit einigen Jahren wird nach Wegen gesucht, wie das in der europäischen Richtlinie über Mindestanforderungen zum Schutz von Schweinen und im Tierschutzgesetz bestehende Verbot, Ferkeln routinemäßig die Schwänze zu kupieren, umgesetzt werden kann. Derzeit laufen dazu bundesweit über 20 Forschungsprojekte. Diese sollen Lösungen finden, wie sichergestellt werden kann, dass sich nicht kupierte Schweine, nicht gegenseitig verletzen. Am 26. September 2012 hatte die Tierseuchenkasse gemeinsam mit der Tierärztlichen Fakultät der Universität Leipzig und dem SMS eine Fachtagung zu diesem Thema veranstaltet, zu der neben den Amtstierärzten der Veterinärämter, den praktizierenden Tierärzten auch die betroffenen Landwirte kamen und sich über neue Möglichkeiten informierten.