Ministerpräsident Tillich nimmt Breitbandnetz im Vogtlandkreis in Betrieb
10.10.2012, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Gemeinsame Medieninformation der Sächsischen Staatskanzlei, des Vogtlandkreises und der Deutschen Telekom AG
Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich, der Landrat des Vogtlandkreises, Dr. Tassilo Lenk, und der Vorstandsbeauftragte der Deutschen Telekom für den Breitbandausbau in Deutschland, Ulrich Adams, haben heute das regionale Breitbandnetz in der Grundschule Theuma symbolisch in Betrieb genommen. Damit ist der knapp zweijährige Ausbau in 37 vogtländischen Kommunen in einem Umfang von rund acht Millionen Euro offiziell abgeschlossen.
Die Verfügbarkeit von schnellem Internet sei besonders in den ländlichen Räumen ein bedeutender Standortfaktor, so der übereinstimmende Tenor.
Ministerpräsident Stanislaw Tillich: „Das Internet ist für die Entwicklung von Wirtschaft und Bildung in Sachsen heute so wichtig wie im 19. Jahrhundert die Eisenbahn. Unternehmen erschließen sich dank des Internets neue Kunden und Märkte, Wissen wird in einem nie zuvor dagewesenen Ausmaß verbreitet und die Verwaltung näher an die Bürger gebracht.“ Damit werde das Internet zur Volkswohlfahrts- und Bildungsmaschine von heute vor allem für den ländlichen Raum, so Tillich.
„Um global konkurrenzfähig zu bleiben, neue Beschäftigungspotenziale zu erschließen und die Lebensqualität im ländlichen Raum zu sichern, wird die Staatsregierung auch künftig eine flächendeckende Versorgung mit Hochgeschwindigkeitsinternet vorantreiben. Der Freistaat unterstützt deshalb die Bundesregierung darin, bis 2018 flächendeckendes Breitbandinternet mit mindestens 50Megabit pro Sekunde bereitzustellen“, so Tillich.
„Der Vogtlandkreis ist einer der ersten Landkreise in Deutschland, der mit einem übergreifenden Konzept flächendeckend nun mit schnellen Internetverbindungen versorgt ist“, ordnete Ulrich Adams den Stellenwert bundesweit ein.
Auf diesen Vorteil im Wettbewerb der Regionen ging auch Landrat Dr. Lenk ein. Im Südzipfel des Freistaates Sachsen ist die Anbindung an die Datenautobahn existenziell und damit genau so wichtig wie der Strom- und Wasseranschluss. „Die Vogtländer sind in der weiten Welt des Internets angekommen. In allen Orten und Ortsteilen können unsere Bürger, die Wirtschaft, Dienstleister, Kommunen, Schüler, Studenten und Ärzte das world wide web nutzen. Welch ein Fortschritt für den Wirtschafts- und Lebensstandort Vogtland“, drückte der Landrat sichtlich seine Freude aus.
„Mit einer Förderung der Staatsregierung in Höhe von 7,4 Millionen Euro und den Eigenmitteln, die der Landkreis für alle betroffenen Kommunen aus dem Kreishaushalt bereitstellte, ist dieses Aufbauwerk gelungen“, richtete Lenk seinen Dank an den Ministerpräsidenten, diese Fördermittelgrundlage erstmalig aufgetan zu haben. Erst damit konnte das DSL-Konzept des Vogtlandkreises realisiert werden.
Die Deutsche Telekom AG war der dritte Partner auf dem mutigen Weg „Breitbanderschließung einer ganzen Region“. Als einziger Anbieter einer europaweiten Ausschreibung bekam das Unternehmen im Oktober 2010 den Zuschlag des Kreistages. „Das nenne ich Teamarbeit“, lobte der Landrat den erfolgreichen Abschluss, der bis auf wenige Restarbeiten für rund 300 Haushalte pünktlich gelang.
„Mit Übertragungsraten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde erhalten die Bürgerinnen und Bürger Breitbandanbindungen, die es bisher nur in Ballungsgebieten gibt“, erläuterte Adams. Der Konzern hat den Vogtlandkreis mit einem Technologiemix aus 108 Festnetz- und 69 Mobilfunklösungen ausgebaut und über 350 km Glasfaserkabel verlegt. Zudem wurden elf Mobilfunkstationen neu gebaut. Insgesamt wurden 41 Kommunen mit 177 Ortsteilen, rund 23.000 Haushalte und über 2.300 Gewerbebetriebe mit neuester Technik ausgestattet. „Über die Vertragsvereinbarungen hinaus erfolgte die Erweiterung von 17 Mobilfunkstationen mit LTE-Technik zur Versorgung von rund 20.000 vogtländischen Haushalten. Diese Leistung hat die Deutsche Telekom AG kostenlos erbracht“, so Adams.
Die Kreislösung ist zudem zukunftsfähig. „Jeder Hauptverteiler auf den Dörfern, jeder Funkturm hat Glasfaseranschluss. Darauf kann jede zukünftige Lösung aufgesetzt werden“, zeigten sich Lenk und Adams optimistisch, für die Zukunft gerüstet zu sein.
Lenk ließ keinen Zweifel daran, dass von der Förderung bislang ausgenommene Randbereiche noch angepasst werden müssten. Damit sollten „Gefälle“ von vorhandenen und nicht geförderten DSL-Geschwindigkeiten um die zwei MBit/s geglättet werden.
In Synergie aus Kompetenz, Bereitstellung der Mittel, Ausschreibung und realisiertem Technologiemix wurden kostengünstige Breitbandstandards erreicht, die deutschlandweit ihresgleichen suchen.
Hintergrund
Kooperationen:
Um den Breitbandausbau gezielt in ländlichen Gebieten voranzutreiben, hat die Deutsche Telekom inzwischen mehr als 3500 Kooperationsverträge geschlossenen - überwiegend mit einzelnen Kommunen. Wo der Breitbandausbau aufgrund niedriger Kundenpotenziale und hoher Ausbaukosten mit Verlusten verbunden wäre, macht der Konzern den Gemeinden die Kosten transparent und bietet ihnen Kooperationen an. Allein in Sachsen hat die Deutsche Telekom in den Breitbandausbau in ländlichen Regionen seit 2010 im dreistelligen Millionenbereich investiert und seit 2009 mit mehr als 250 Kommunen beim Breitbandausbau kooperiert. Neben den Einzelkooperationen hatte die Deutsche Telekom im August 2010 den Zuschlag für die Breitbandversorgung im sächsischen Vogtlandkreis, im Juni 2011 für den Landkreis Bautzen und im Dezember 2011 für den Landkreis Mittelsachsen erhalten.
Über die Deutsche Telekom:
Die Deutsche Telekom ist mit fast 130 Millionen Mobilfunkkunden sowie 33 Millionen Festnetz- und über 17 Millionen Breitbandanschlüssen eines der führenden integrierten Telekommunikationsunternehmen weltweit (Stand 30. Juni 2012).